Reiseunternehmen unzufrieden mit Unterstützung durch Bundesregierung

Gefragt, ob die Bundesregierung einen entscheidenden Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie geleistet habe, antworten 82 Prozent der befragten Unternehmen der Reisewirtschaft mit einem klaren Nein – so das Ergebnis einer Blitzumfrage des Deutschen Reiseverbandes (DRV). An der Umfrage haben sich vom 8. bis 11. Juni rund 500 Unternehmen beteiligt. Die Hälfte der Befragten zeigt sich insgesamt enttäuscht von dem Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket, das die Bundesregierung in der heutigen Kabinettssitzung verabschieden will. Auch die angekündigten Überbrückungshilfen zur Abfederung des Umsatzausfalls durch die Corona-Krise werden von 54 Prozent der Teilnehmenden als wenig hilfreich beurteilt. Die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes hingegen bewerten immerhin zwei Drittel der Unternehmen als positiv.

„Die Ergebnisse zeigen klar die große Frustration und Enttäuschung der Branche über die Bundesregierung“, fasst DRV-Präsident Norbert Fiebig zusammen. „Das Konjunkturpaket ist für die vielen mittelständischen Reisebüros, Reiseveranstalter und alle anderen Unternehmen, die in der Reisewirtschaft aktiv sind, schlicht unzureichend: Die Laufzeit ist zu kurz. Die Überbrückungssummen sind zu gering. Und die Deckelung wird viele Unternehmen ohne einen Cent zurücklassen.“

Kreditfonds für Kundenforderungen zum Überleben notwendig

„Der seit Wochen von uns geforderte Kreditfonds für die Rückzahlungen der Reiseveranstalter und die Provisionen der Reisebüros steht nach wie vor aus. Die Reisewirtschaft steht vor dem Zusammenbruch“, so Fiebig. 90 Prozent der befragten Unternehmen unterstreichen diese Einschätzung und sagen, dass ein Kreditfonds dringend benötigt wird, um kurzfristig die berechtigten Kundenforderungen bedienen zu können – ohne in die Insolvenz zu geraten. „Die Bundesregierung muss endlich handeln! Die Branche braucht die Unterstützung. Der Kreditfonds muss her“, fordert Fiebig. „Freiwillige Gutscheine lösen das Liquiditätsproblem der Unternehmen nicht. Das müssen auch die handelnden Personen in der Bundesregierung endlich verstehen!“

Die Unternehmen der Reisewirtschaft stehen gleich zweifach unter Druck: Seit Monaten werden keine Buchungen mehr getätigt, das Neugeschäft liegt am Boden und es kommt kein neues Geld in die Kassen. Gleichzeitig müssen die Corona-bedingt abgesagten Reisen rückabgewickelt werden, was zu massiven Liquiditätsabflüssen führt. „Allein 4,7 Milliarden Euro sind notwendig, um den Kunden die gezahlten Reisepreise oder Anzahlungen zurück zu zahlen – Geld, das nicht in den Unternehmen ist, weil diese damit die Leistungsträger bereits bezahlt haben“, so Fiebig. Die jetzt pauschal verlängerte Reisewarnung für 160 Länder verschärfe die Situation zusätzlich ganz erheblich. „Die Reisewirtschaft war als erstes von der Corona-Krise betroffen und wir werden die letzten sein, bei denen das Geschäft wieder anrollt. Ohne die zusätzliche Unterstützung durch den Kreditfonds werden wir eine erhebliche Anzahl von Insolvenzen sehen.“ (DRV)

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