Klettern und Naturschutz Hand in Hand
Schwedenfelsen im Schlüchttal
Kurzer Zustieg, verhältnismäßig regensicher und eine Tour neben der anderen – das macht den Schwedenfels zum perfekten Sportklettereldorado für die (eher) fortgeschrittenen Vertikalisten. Eine solche Ansammlung von Touren im oberen Schwierigkeitsbereich ist im Schwarzwald wohl einzigartig. Bis auf zwei Routen die wohl schwierigste Kletterei im Schwarzwald. 1992 eröffnete Robert Jasper die mit 10 bewertete Route „Hopp oder Flop“. Dieser knallharte Dachboulder mit einer Einzelstellenbewertung von Fb7c erhielt bis dato gerade mal eine Handvoll Wiederholungen.
Routenangebot: Ca. 50 Routen bei einer Wandhöhe bis 35 m. Überwiegend 6 bis 11 (UIAA).
Altvogelbachfels bei Badenweiler
Der Großteil der Routen verteilt sich auf zwei Felsen mit durchweg lohnenden, gut bis sehr gut abgesicherten Linien. Die Felsgruppe liegt an der Straße zum Hochblauen. Technisch anspruchsvolle Gneis-Klettereien auf kurzen bis mittelschweren Routen in einer naturnahen, schattigen Umgebung bieten die Altvogelbachfelsen. Die Absicherung ist solide und die Lage mit Wasser, Schatten und Aussicht macht das Gebiet besonders reizvoll – ideal für technisch versierte Kletterer, die Fokus auf Bewegungspräzision und Atmosphäre legen.
Routenangebot: 66 Routen von 3 bis 8+, überwiegend im 5. und 6. Grad. Routenlängen 8 bis 25 m.
Schwimmbadfels bei Todtnau
Der Kletterfelsen Todtnau im Hochschwarzwald bietet ein Abenteuer für Klettersteig-Begeisterte. Zwei Hauptvarianten des mit Stahlseilen gesicherten Klettersteigs stehen zur Auswahl: Die leichtere Variante führt schräg nach oben zum höchsten Punkt und weiter in einem Gehgelände zur Schluchtüberquerung, die umgangen werden kann. Die schwierigere Variante (K3) verläuft quer durch das gesamte Felsmassiv. Beide Varianten werden im Uhrzeigersinn begangen. Den Klettersteig begeht man freikletternd, das Stahlseil ist nur zum Sichern und nicht als Fortbewegungshilfe gedacht. Alle Kletterrouten wurden mit Klebehaken und Umlenkern ausgerüstet. Die Kletterfreunde Todtnau bieten im Todtnauer Klettergebiet Kurse für Gruppen ab zwei Personen an.
Routenangebot: Auf dem Schwimmbadfelsmassiv warten etwa 15 Routen mit Schwierigkeitsgraden von 3+ bis 9-. Routenlängen 10 bis 30 m.
Erikafels im Albtal
In Albbruck beginnt nicht nur die erste Etappe des Fernwanderwegs Albsteig, hier kommen auch Kletterer auf ihre Kosten! Erikafelsen und Wasserschloßfluh liegen am steilen Hang des Albtals direkt nördlich der Gemeinde im Landkreis Waldshut. Es sind meist gute und neue Bohrhaken in humanen Abständen vorhanden. Erikafelsen und Wasserschloßfluh sind ganzjährig zum Klettern freigegeben. Der DAV Hochrhein pflegt das Gebiet und lädt donnerstags und nach Absprache zum Klettertreff im Albtal für Kletterer mit Vorstiegskenntnissen und eigener Ausrüstung ein.
Routenangebot: Auf Klettermaxe warten unterhalb der Straße durchs Albtal recht steile Touren von bis zu 35 Metern Länge in gutem Gneis mit Schwerpunkt Schwierigkeitsgrad 6 bis 9-, aber auch leichtere Touren.
Gfällfelsen bei Oberried
Die Gfällfelsen bei Oberried im Dreisamtal bei Freiburg sind neben dem Schlüchttal das größte und beliebteste Klettergebiet im Südschwarzwald. Rund 100 Routen führen auf die bis zu 70 Meter hohen Felsen, die verstreut am Westhang des Hochfahrn bei Oberried liegen. Je nach Wetter und Tageszeit kann man so Felsen auswählen, die in der Sonne oder im Schatten liegen. Das Gfäll gilt wegen seiner Felsqualität, der guten Absicherung und dem großen Routenangebot von Schwierigkeiten von 2 bis 8 als Genussgebiet, das auch Familien und Einsteiger anspricht. Berühmt ist der Studentenweg, eine 100 Meter lange Felsfahrt im mittleren Schwierigkeitsgrad aus den 1930er-Jahren. Kletterkurse bei Oberried bietet die Outdoorschule Black Forest Magic mindestens zweimal im Monat an.
Routenangebot: Über 130 Routen von 3 bis 8+, davon über die Hälfte bis zum 5. Grad. Routenlängen bis 70 m.
Battertfels bei Baden-Baden
In Baden-Baden geht man ins Casino oder entspannt in der Therme? Kletterer denken auch an den Battertfelsen, wo sich einige der traditionsreichsten Routen des Schwarzwalds befinden. Seit 1981 ist das Areal um den Battert Naturschutzgebiet und seit 2002 sind Teile des Staatswalds Bannwald. Vogelfreundliches Klettern und Wandern ist weiterhin möglich, etwa auf dem Battertrundweg mit Start am Alten Schloss. Seit 30. Juli 2025 ist die Badener Wand am Battertfelsen nicht mehr ganzjährig gesperrt.
Routenangebot: Ca. 350 Routen von leichten bis hin zu schweren Routen im neunten Schwierigkeitsgrad. Der Schwerpunkt liegt bei 4 bis 5. Wandhöhen zwischen 15 und 80 Metern.
Eckenfelsen im Renchtal
Der Eckenfelsen liegt auf 700 Höhenmetern über einem Seitental des Renchtals nahe Lierbach. Er ist Teil des 2014 gegründeten Nationalparks Schwarzwald und steht seit 1997 unter Naturschutz. Weil er sich zudem auf einem Privatgrundstück befindet, sollte sich jeder, der hierherkommt, entsprechend respektvoll verhalten. Bereits seit den 1970er-Jahren zählt der Eckenfelsen zu den traditionsreichsten Klettergebieten im Nordschwarzwald.
Routenangebot: 104 Routen mit überwiegend Schwierigkeitsgrad 5 bis 7+.