Das Denver Art Museum präsentiert die Retrospektive „The Honest Eye – Camille Pissarro’s Impressionism“, die bis zum 8. Februar 2026 zu sehen ist. Über 80 Werke – Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken – aus internationalen Sammlungen zeigen Pissarros meisterhafte Beobachtungsgabe und seine einzigartigen Lichtstudien. Die Ausstellung beleuchtet sowohl seine ländlichen Landschaften als auch seine städtischen Szenen aus Paris, Rouen und Le Havre. Es ist die erste umfassende Pissarro Retrospektive in den USA seit über 40 Jahren.
Kooperation mit dem Museum Barberini in Potsdam
Die Präsentation entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Museum Barberini, das Pissarro im Sommer 2025 in Potsdam zeigte. Die Leihgaben aus der Hasso-Plattner-Sammlung des Barberini bereichern die Ausstellung in Denver und ermöglichen einen transatlantischen Blick auf Pissarros Werk. Auch im begleitenden Katalog wird diese Kooperation sichtbar, indem Pissarros künstlerischer Werdegang und seine Rolle im Impressionismus aus europäischer wie amerikanischer Perspektive beleuchtet werden. Bereits in 2019/20 gab es mit einer großen Monet Retrospektive eine Kooperation zwischen dem Denver Art Museum und dem Museum Barberini.
Umfangreiche Sammlung und internationale Leihgaben
Die Schau vereint über 80 Gemälde aus fast 50 internationalen Museen und Privatsammlungen – darunter Leihgaben von renommierten Institutionen wie dem Van-Gogh-Museum Amsterdam, dem Musée d’Orsay in Paris, der National Gallery in Washington und dem Metropolitan Museum of Art in New York. Darüber hinaus beteiligt sich das Denver Art Museum selbst mit sechs Werken aus seiner eigenen Sammlung.
Vier Jahrzehnte Schaffensweg im Fokus
Die Ausstellung zeichnet Pissarros Entwicklung nach — von seinen frühen Werken auf St. Thomas und in Venezuela über seine prägenden Jahre in Paris bis zu seinem späteren Leben in Éragny und seinen Darstellungen von Städten und Häfen im Norden Frankreichs. Ein Highlight ist unter anderem das Gemälde „Banks of the Oise at Pontoise“ (1867), das die Verbindung von ländlicher Landschaft mit den Zeichen der beginnenden Industrialisierung zeigt.
Pissarro: Ein humanistischer Vermittler und Wegbereiter
Camille Pissarro (1830–1903) wurde auf St. Thomas geboren – damals zu Dänemark gehörend, heute zu den U.S. Virgin Islands – und erhielt seine erste künstlerische Ausbildung in Paris und Venezuela. Er zählt zu den zentralen Vertretern des Impressionismus und prägte den Stil durch seine sensiblen Darstellungen von Landschaften, Städten und dem ländlichen Alltag. Pissarro legte großen Wert auf realistische Beobachtung und Lichtstimmungen und experimentierte auch mit dem Neoimpressionismus. Als Mentor beeinflusste er Künstler wie Monet, Cézanne und Gauguin. Die letzten Jahrzehnte seines Lebens verbrachte er in Éragny-sur-Epte in Frankreich, wo er weiterhin malte.
Pädagogisches Programm und Begleitangebote
Begleitend zur Ausstellung wird ein umfangreiches Vermittlungsprogramm angeboten, darunter Führungen, Vorträge und digitale Formate. Aus dem reichen Briefwechsel Pissarros werden ausgewählte Passagen vorgestellt, um auch seine Gedankenwelt und seine politischen Überzeugungen zu beleuchten. Die Ausstellung läuft noch bis zum 8. Februar 2026 im Denver Art Museum. Eintritt: Für die Pissarro Retrospektive fällt eine Extragebühr von $5 an (ca. €4,30), zzgl. zum allgemeinen Museumseintritt, der für Erwachsene ab $27 beträgt (ca. €23,50), für Kinder und Jungendliche unter 18 Jahren frei ist und ermäßigt für Studierende sowie für Senior:innen (ab 65 Jahren). Das Denver Art Museum hat an sechs Tagen in der Woche geöffnet (Mittwochs geschlossen).