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Mehr InformationenMythische und historische Ursprünge
Die als Tatau bekannten polynesischen Tätowierungen haben sowohl mythische als auch historische Ursprünge. Den Legenden der Inseln von Tahiti zufolge wurden die ersten Tätowierungen von den Söhnen des Gottes Ta’aroa gezeichnet, der in der polynesischen Kultur als Schöpfer von allem gilt. Später gaben die Söhne diese Praxis an die Männer weiter. Matamata und Tū Ra’i Pō, die beiden Söhne von Ta’aroa, wurden zu den Schutzgottheiten der Tätowierung.
Die historischen Ursprünge der Tätowierung gehen auf die ersten Siedlungswellen aus Südostasien zurück, die sich ab dem zweiten Jahrhundert vor Christus auf den polynesischen Inseln niederließen. Die Praxis verbreitete sich im gesamten polynesischen Dreieck, mit Ausnahme der Austral- und Tuamotu-Inseln. Besonders die Marquesas waren für ihre komplexe und reiche Tätowierkunst bekannt.
Die heilige Rolle der Tätowierung in der traditionellen Gesellschaft
In der voreuropäischen polynesischen Gesellschaft nahmen Tätowierungen eine grundlegende Stellung als soziale Markierung und heiliges Symbol ein. Ihre Verwendung war weit verbreitet und hatte verschiedene Bedeutungen. Sie war nicht nur ein Mittel, um die Zugehörigkeit zu einem Gebiet, einem Stamm oder einer Familie anzuzeigen, sondern auch, um den sozialen Status einer Person zu definieren. Außerdem war die Tätowierung eng mit wichtigen sozialen Ritualen verbunden, wie dem Übergangsritual von der Kindheit in die Pubertät oder der Hochzeit.
Über den sozialen Aspekt hinaus hatte die Tätowierung eine sakrale Dimension, die tief in der polynesischen Kultur verwurzelt war. Dem Glauben nach wurde sie als Geschenk der Götter betrachtet und trug eine übernatürliche Kraft in sich. Einige Motive wurden speziell entworfen, um die Person zu schützen, indem sie ihr Mana, eine essenzielle spirituelle Kraft, bewahrten. Diese Motive standen auch für das Prestige und die göttliche Essenz, die für die gute Gesundheit, Ausgeglichenheit und Fruchtbarkeit des Menschen verantwortlich waren und ihn gleichzeitig vor schädlichen Einflüssen schützten.



