Igel-Auffangstation im Center Parcs Park Allgäu

Igelbaby im Center Parcs Park Allgäu
Igelbaby im Center Parcs Park Allgäu. © Center Parcs

Der Center Parcs Park Allgäu ist offiziell als Igel-Auffangstation für die Region anerkannt. Und bereits jetzt zeigt sich der Erfolg des innovativen Naturschutzprojektes: Sechs winzige Igelbabys haben kürzlich direkt im Ferienpark das Licht der Welt erblickt; ein lebendiger Beweis dafür, dass sich Tourismus und Naturschutz erfolgreich verbinden lassen.

Einzigartiges Naturschutzprojekt in malerischer Landschaft
Im Center Parcs Park Allgäu finden die Einzelgänger, die bis zu 7.000 Stacheln haben können, den passenden Lebensraum für ihr neues Zuhause. So erstreckt sich der Ferienpark auf über 184 Hektar inmitten der malerischen Allgäuer Landschaft bei Leutkirch. Das Gelände hat sich seit der Parkeröffnung 2018 zu einem wertvollen Biotop entwickelt. „Durch gezielte Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität haben wir aus einer ehemaligen Fichten-Monokultur einen strukturreichen Lebensraum mit Mischwäldern, Blumenwiesen, Totholzhecken und verschiedenen Biotopen geschaffen“, erklärt Matthias Schöner, Floor Manager Green im Center Parcs Park Allgäu.

Matthias Schöner war es auch, der die Idee zur Igel-Auffangstation hatte. Kollegen aus dem Münchner Raum und der Region suchten händeringend nach geeigneten Auswilderungsplätzen für ihre Schützlinge. „Igel finden in der freien Natur immer weniger Lebensraum und ziehen deshalb zu den Menschen in die Siedlungen. Dort lauern jedoch viele Gefahren wie Autos, Mähroboter oder Rasentrimmer“, sagt der Ranger. Seit 2024 steht die Tierart auf der internationalen Roten Liste als „potenziell gefährdet“ und ist vom Aussterben bedroht.

Umso wichtiger sei ihr Schutz. Im Gegensatz zu vielen anderen Gebieten biete der Center Parcs Park Allgäu den stacheligen Bewohnern optimale Lebensbedingungen: keine vielbefahrenen Straßen, abwechslungsreiche Strukturen mit Totholz, offenen Blumenwiesen, heimischen Sträuchern und Hecken. „Das ist eine Win-Win-Win-Situation“, betont Albert Wotke, Biologe beim WWF Deutschland. „Der Bestand der Igel wird gesichert, gleichzeitig sind sie eine ökologische Aufwertung für den Park, und es zeigt, dass sich hier nicht nur Gäste wohl fühlen, sondern auch Wildtiere.“ Dass es den Igeln besonders gut im Allgäuer Park gefällt, zeigte jüngst die Geburt der sechs stacheligen Babys. In Kooperation mit regionalen Tierheimen und Igelstationen werden nun regelmäßig Tiere ausgewildert.

Naturerlebnisse im Center Parcs Park Allgäu
Der Center Parcs Park Allgäu arbeitet mit WWF Junior zusammen und bietet neben speziellen Igel-Workshops unter anderem auch Kurse zum Bau von Insektenhotels an. Bei der „Kids Mountain Academy“ lernen Kinder spielerisch Natur- und Umweltschutz kennen; diverse Führungen, unter anderem der „Nature Walk“ mit Ranger Matthias Schöner, bringen Besuchern die schöne Naturlandschaft des Ferienparkes näher.

Was tun, wenn ein Igel Hilfe braucht? Tipps vom Experten. 3 Fragen an WWF-Artenschutzexperten Albert Wotke

Herr Wotke, woran kann man erkennen, wann ein Igel Hilfe braucht?
Igel sind Nachttiere. Im Herbst sind sie auch tagsüber aktiv, damit sie sich Fettreserven für den Winterschlaf. Wenn Sie zu einer anderen Jahreszeit tagsüber herumlaufen oder auch bei Minusgraden, dann stimmt etwas nicht. Sie sollten sich das Tier genauer ansehen. Verletzte, kranke und auch untergewichtige Tiere, sehr junge, verwaiste Tiere vor dem Wintereinbruch brauchen Unterstützung, ebenso Igel, die nach dem Wintereinbruch noch aktiv sind. Man erkennt am besten, dass ein Igel gesund ist, wenn er sich zu einer Kugel einrollt.

Was ist dann zu tun? Wie sehen Erste Hilfe-Maßnahmen für Igel aus?
Bringen Sie einen hilfsbedürftigen Igel zunächst in einen ruhigen, warmen Raum. In einem Karton mit etwas Zeitungspapier kann er sich verstecken. Bieten Sie ihm Igel- oder Jungkatzen-Trockenfutter mit 80 Prozent Fleischanteil an – ohne Gemüse, Getreide oder Zucker. Angebratenes Hackfleisch oder Rührei frisst er auch, Auch ein Schälchen mit frischem Wasser ist wichtig. Auf keinen Fall sollten Sie Milch, Brot, Nüsse, Nudeln, Reis oder Obst geben.

Und was können Gartenbesitzer langfristig machen?
Gartenbesitzer können Igeln helfen, indem sie Igelhäuschen aufstellen. Mit Katzenfutter und Mehlwürmern lockt man die nachtaktiven Tiere in die Häuschen. Hier können sie auch ihren Winterschlaf halten, bei dem sie bis zu 40 Prozent ihres Gewichtes verlieren. Insgesamt ist ein igelfreundlicher Garten mit vielen Strukturen wie Blumenwiesen, Hecken sowie Laub- oder Reisighaufen ausgestattet. Eine wilde Ecke, in der die Natur wachsen darf, ist perfekt!

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