Charakteristische Schriftzüge, stilisierte Figuren und eingängige Symbole: Kunstvoll gefertigte Neonleuchtreklamen gehörten zum Alltag in der Volksrepublik Polen einfach dazu. Einige hängen bis heute an Gebäuden im ganzen Land. In Warszawa (Warschau) ist ihnen seit 2012 ein eigenes Museum gewidmet. Das öffnete nun nach dem Umzug in den Warschauer Kulturpalast seine Pforten wieder für den Besucherverkehr.
Zur Wiedereröffnung erwartet Besucher seit kurzem im Maria Skłodowska-Curie-Saal des Kulturpalastes eine neue Ausstellung. „Światła Miasta“ (Die Lichter der Stadt) will in das Warschau der 1970er Jahre entführen, die „Goldene Ära“ der Neonleuchten. In einer Zeit ohne Farbfernseher, Computer und Mobiltelefone waren sie kommunikatives und künstlerisches Statement zugleich, brachten Farbe und Fantasie in den Alltag der Menschen. Zudem waren sie Symbol für den vorgeblichen Fortschrittswillen des Systems.
Für Gestaltung, Schriften und Farbgebung waren professionelle Künstler verantwortlich. Zu sehen sind neben Kultobjekten wie den Neonreklamen der bekanntesten Restaurants, Cafés, Kaufhäuser und Organisationen auch Objekte aus den Nachbarstaaten des Warschauer Paktes, wie Ungarn oder der Tschechoslowakei. Erstmals zeigen die Macher auch eine Ausstellung mit Rundfunk-, Fernseh- und Haushaltsgeräten aus der Zeit des Kommunismus. Das Neon-Museum ist sonntags bis donnerstags von 10 bis 18 Uhr, freitags und sonnabends bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintrittspreis beträgt umgerechnet rund sechs Euro.