Bahnreisende in Deutschland können noch schneller von den Vorteilen der digitalen Technologien auf der Schiene profitieren. Bereits bis Ende 2021 soll die herkömmliche Stellwerkstechnik für den Eisenbahnbetrieb in Deutschland in zehn Regionen auf digitale Technologien umgerüstet sein, die für deutlich höhere Kapazitäten und mehr Qualität im Bahnbetrieb sorgen werden. Der Bund finanziert die Einführung der neuen Stellwerke mit 500 Millionen Euro und ermöglicht damit einen Temposchub bei der Digitalisierung der Schiene.
Mit einem „Memorandum of Understanding“ haben heute in Berlin die Partner Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB), das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) und die Deutsche Bahn vereinbart, diese Umrüstung gemeinsam voranzutreiben. Die digitale Stellwerkstechnik ist neben der laufenden Ausrüstung des Netzes mit dem europaweit einheitlichen Zugbeeinflussungssystem ETCS der wichtigste Baustein im Zukunftsprogramm „Digitale Schiene Deutschland“
In dem „Memorandum of Understanding” ist vereinbart, die komplette Digitalisierung der Stellwerkstechnik bundesweit bereits bis zum Jahr 2035 zu erreichen. Die ursprüngliche Planung ging vom Jahr 2040 aus. Dazu werden die Bahnindustrie, Bundesbehörde und DB auf der Grundlage des geltenden Rechts Abläufe für die Planung, Genehmigung und Finanzierung sowie die Umrüstung von Technik im bestehenden Bahnnetz beschleunigen.
Die digitale Technik wird unter anderem eingesetzt auf Regionalstrecken in der Nordpfalz, dem Bayerischen Wald und im Allgäu.
Das digitale Stellwerk (DSTW) steht für die neueste Generation von Stellwerken. Es ist technologischer Nachfolger des elektronischen Stellwerks. Statt über weitläufige Kabelstränge und elektrische Schalttechnik laufen die Stellbefehle an Weichen, Signale oder Bahnübergänge über das DSTW digital mittels Ringleitungen aus Hochleistungs-Glasfaserkabeln.