Traditioneller Umzug Uchinānchu-Festival
Traditioneller Umzug beim Uchinānchu-Festival. Bild: © Okinawa Convention & Visitors Bureau (OCVB)

Die Bedeutung des Uchinānchu Festival für Okinawa

Die Präfektur Okinawa ist eine der größten Migrantenpräfekturen Japans. In Nordamerika, Südamerika und auf der übrigen Welt gibt es etwa 420.000 Menschen okinawanischer Abstammung. Vor und nach dem Zweiten Weltkrieg emigrierten viele Menschen aus der Präfektur nach Übersee. Nach dem Krieg unterstützten sie sich gegenseitig. Durch Geldzuwendungen und zahlreiche Hilfsgüter wurde der Wiederaufbau ihrer Heimat Okinawa in Zeiten der Armut gefördert.
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Das „Welt-Uchinanchu-Festival“ würdigt diese Leistungen der Okinawaner aus aller Welt, erkennt den großen Wert des gemeinschaftlichen Erbes von Okinawa an und versucht, das Uchina-Netzwerk durch den Austausch mit okinawanischen Bürgern zu erweitern und zu entwickeln. Ziel ist es, die Menschen zusammenzubringen, ihre Wurzeln und ihre Identität zu bekräftigen und diese so an die nächste Generation weitergeben zu können. Insbesondere der Geist des Mitgefühls (Chimugukuru) und der Begriff Uchinānchu (Menschen okinawanischer Abstammung) verbindet sie und soll Zugehörigkeit vermitteln.

Das Festival wird vom Exekutivkomitee des weltweiten Uchinanchu-Festivals gesponsert, das von der Präfektur Okinawa und verwandten Organisationen organisiert wird. Es findet seit dem ersten Festival im Jahr 1990 etwa alle fünf Jahre statt. Zum Zeitpunkt des letzten Events im Jahr 2016 lebten schätzungsweise 420.000 Okinawaner auf der ganzen Welt verteilt.

Überblick über das „7. Welt-Uchinānchu-Festival“

Heute haben die Uchinānchu als Mitglieder der Gesellschaft ihres jeweiligen Landes Wurzeln geschlagen und sind in verschiedenen Bereichen wie Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft aktiv. Selbst in fremden Ländern und Regionen außerhalb der Präfektur vergessen sie ihre Heimat bzw. ihre Ursprünge nicht und halten die Kultur und den Geist Okinawas hoch. Durch kulturelle Aktivitäten wie traditionelle darstellende Künste, z. B. Karate, haben sie die Uchinānchu-Identität an die nächste Generation weitergegeben. Im Hinblick auf die reiche okinawanische Kultur hat die Präfektur Okinawa den 1. November zum „Tag der Geschichte und Kultur der Ryukyu“ erklärt. Damit soll das kulturelle Erbe Okinawas aus der Ryukyu-Zeit weitergeben und auch weiterentwickelt werden. Ziel ist die Verwirklichung eines auch spirituell reichen Lebens, einer kulturell lebendigen und von gegenseitigem Respekt geprägten Gesellschaft, zu der die Menschen auf Okinawa und in Übersee beitragen.
Karatekämpfer in Okinawa
Karatekämpfer in Okinawa. Bild: © Okinawa Convention & Visitors Bureau (OCVB)

Während der vergangenen sechs Festivals wurde an dem Ziel gearbeitet, das Uchinā-Netzwerk weiter auszubauen, die Entwicklung und Wiederbelebung der Gesellschaft und Wirtschaft sowohl in Okinawa als auch in den Teilnehmerländern voranzutreiben, Drehscheiben für den internationalen Austausch zu schaffen, das Netzwerk weiterzugeben, zu vertiefen und zu erweitern.

Am letzten Festival nahmen 7.353 Personen aus 29 Ländern und Regionen und 603 Personen aus Japan teil. Damit war dies das bislang größte Event in der Geschichte der Veranstaltung. Der 30. Oktober wurde ferner zum „Welt-Uchinānchu-Tag“ erklärt. Auch das korrespondierende, weltweite Jugend-Uchinānchu-Festival wurde in Okinawa abgehalten.

Kind Tracht Uchinānchu-Festival.
Auch die Kinder werden mit farbenfrohen Trachten schon an die Traditionen herangeführt. © Okinawa Convention & Visitors Bureau (OCVB)

Das Uchinānchu-Festival hat bei der Entwicklung des Uchinā-Netzwerks eine wesentliche Rolle gespielt. Das 7. weltweite Uchinānchu-Festival wird in der Erwartung der Hoffnung auf die weitere Entwicklung des Uchinā-Netzwerks und auch unter den angenommenen verbleibenden Auswirkungen von Covid-19 stattfinden.

Die Philosophie des Festivals ist es, einmal mehr die Stärke des einzigartigen Uchinā-Netzwerks zu bestätigen, das durch Identität und die Liebe zu Okinawa verbunden ist. Neben der Weitergabe und dem Ausbau des Netzwerks sollen die einzigartige „Soft Power“ (Kultur, traditionelle darstellende Künste, Geschichte, Sprache, Bräuche, Landschaft, Glaube, Natur) Okinawas weitergegeben, seine Anziehungskraft genutzt und ein nachhaltiger Austausch und eine nachhaltige Zusammenarbeit ermöglicht werden.

Veranstaltungen/Programmziele

Zur Feier des 7. Festivals wird es einen Festumzug und speziell nur dafür konzipierte Eröffnungs- sowie Abschlusszeremonien geben. Des Weiteren sind städtische Willkommensveranstaltungen, Auswanderungsausstellungen, Austauschveranstaltungen für Kultur und darstellende Kunst sowie Sportaustauschveranstaltungen geplant. Dies alles soll zum vertieften Verständnis für Okinawas einzigartige „Soft Power“ beitragen.
Trommler beim Eisa Dance
Trommler beim Eisa Dance. Bild: © Okinawa Convention & Visitors Bureau (OCVB)

Darbietungen wie bspw. der Ryukyu- und der Eisa-Tanzwettbewerb oder Veranstaltungen im Kontext zum Wiederaufbau der Burg Shuri, eines wichtigen kulturhistorischen Zeugnisses, stehen damit in Zusammenhang. Zudem findet im Rahmen der Feierlichkeiten auch das 2. Okinawa Karate World Tournament statt. Symposien über Wirtschaft, internationalen Austausch und internationale Zusammenarbeit, Veranstaltungen zum Friedensaustausch und die Verleihung des Okinawa-Friedenspreises runden das Programm ab.

Für Touristen bietet sich damit die seltene Gelegenheit, die Schönheiten und kulturellen Errungenschaften Okinawas im Rahmen der zahlreichen Veranstaltungen während des Festivals in besonderem Rahmen zu bestaunen und zu genießen. Bildgewaltige Darbietungen, Musik und Tanzveranstaltungen, lokale Erzeugnisse und raffinierte Speisen können in einmaliger Atmosphäre genossen werden. Dieses Highlight im Festkalender der Präfektur Okinawas sorgt so für unvergessliche Erlebnisse während eines Aufenthaltes in diesem subtropischen Inselparadies.

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