Fischerhütte Unterkunft Périgord
Eine Fischerhütte als naturnahe Unterkunft zum Abschalten. In diesem natürlichen Umfeld sind Aktiverlebnisse eigentlich eine Entspannung. Die Batterien laden sich hier von selbst auf. Bild: © Les Droners

Aktiver Urlaub im Périgord

Selbst wer sich dem Dolcefarniente hingeben möchte, wird im Périgord Mühe haben, den aufkommenden Bewegungsdrang zu beruhigen. Das ruhige Leben in bezaubernder Landschaft lädt zu Naturentdeckungen ein, denen man kaum widerstehen kann. Um einen umweltverträglichen Weg einzuschlagen laden Radstrecken ein, die man dauernd erweitert. Dazu gehört die „Flow Vélo“, die Radler nunmehr vom Norden des Departements bis nach Sarlat führt. Von dieser Strecke zweigen weitere interessante Touren ab. Wer sich lieber auf Schusters Rappen fortbewegt, dem bieten sich unzählige Wanderungen an. Der neue Rother Wanderführer „Dordogne“ ist ab Ende Juni im Buchhandel erhältlich und schlägt dazu 53 feine Touren vor. Wer hingegen echte Pferderücken bevorzugt, der findet im Périgord ein Paradies für Reitwanderungen. Damit alles rund wird, sorgen Naturunterkünfte für originelle Übernachtungsmöglichkeiten und geben Einblick in die kulinarischen Highlights des Périgords.

Radstrecken mit Horizonterweiterung

Die Radstrecke „Flow Vélo“ verläuft von der Atlantikinsel Ile d’Aix bis in die Region Dordogne-Périgord und ist mit weiteren Fernradstrecken verbunden. Dieses Jahr wird die Strecke bis nach Sarlat im „Périgord Noir“ erweitert und erreicht eine Gesamtlänge von 400 Kilometern. Auch die grünen Radwege in der Region werden ständig erweitert. Im Wesentlichen führen Sie den Wasserläufen entlang: Auf der grünen Route V56, auch Voie de Vézelay genannt, erkundet man das Tal der Isle (Périgueux / Le Pizou). Sie verläuft parallel zum Jakobsweg und ist praktisch, angesichts der entlang gelegenen Bahnhöfe, die problemlos Zugang zum Ausgangspunkt verschaffen.

Mit dem Rad im Tal der Vézère
Mit dem Rad im Tal der Vézère unterwegs. Bild: © Instapades Studios

Auf der V91, von Bergerac aus, folgt man der Dordogne und wandelt auf den Spuren von Winzern und Flussschiffern. Von Sarlat aus ermöglicht die grüne Fahrradroute in Richtung der Ortschaften des Pays de Fénelon einen Ausflug zu Schlössern und Burgen. Ganz neu sind 23 Kilometer grüne Radwege im Vézère-Tal, das für das prähistorische Erbe wie die Höhle von Lascaux bekannt ist. Die Streckenführung folgt der Vézère und verbindet die Ortschaften Les Eyzies de Tayac, Le Bugue, Limeuil und Saint-Chamassy. Dieser neue Parcours bietet Familien die Möglichkeit, sternförmig vom Dorf Les Eyzies aus, entspannt die Umgebung mit dem Rad zu erkunden.

Wanderperspektiven aus der Belle Epoque

Der englische Journalist Harrison Barker folgte der Dordogne im 19. Jahrhundert zu Fuß und hielt sein Abenteuer schriftlich fest. Wer es ihm nachmachen möchte, startet in Sarlat und folgt der neuen Streckenführung bis nach Le Buisson de Cadouin. Dabei sind etwa 100 Kilometer zu überwinden, die man gut in 5 Etappen einteilen kann. Anhand der Schilderungen Barkers aus dem 19. Jahrhundert erhalten Wanderer einen neuen Blick auf die Schlösser, die charaktervollen Dörfer und natürlich die Aussichtspunkte auf den Fluss Dordogne, das großflächigste Biosphärenreservat Frankreichs.

Wandern auf dem Harrison Barker-Weg
Wandern auf dem Harrison Barker-Weg im Tal der Dordogne. Bild: © Luc Fauret

Umweltfreundlich und kostengünstig ist es eine sanfte Entdeckung des Périgords. Deshalb ist Start und Ziel auch jeweils an den Bahnhöfen, was die Rückreise nach Sarlat vereinfacht. Dank der Wanderherbergen und anderen Unterkünften entlang der Strecke kann man diese Wanderung auch ohne allzu viel Organisationsaufwand erleben. In den durchquerten Dörfern gibt es natürlich die Gelegenheit, die kulinarischen Highlights des Périgord zu testen.

Mit tierisch guter Begleitung

Ob für Kinder oder Erwachsene, in Begleitung von Pferden oder Eseln macht das Naturerlebnis noch mehr Spaß. Das Périgord Vert eignet sich optimal für solche Aktivitäten. In Saint-Front-d’Alemps organisiert „Cheval Nomad“ geführte Reitwanderungen zwischen zwei und sieben Tagen im Herzen dieser ruhigen Gegend, weit weg vom Massentourismus. Einfachheit und Authentizität prägen diese Reittouren und mit 30 Kilometern pro Tag, haben Naturliebhaber alle Zeit der Welt, die Umgebung mit allen Sinnen aufzunehmen. Wer den Pferderücken scheut, für den gibt es eine sanfte Annäherung an Einhufer mittels Spaziergängen mit Eseln. Anne von „Boucles d’ânes“ bietet Ausflüge auf eigene Faust mit ihren langohrigen Begleitern an. Zum Ausprobieren wandert man auf vier markierten Spaziergängen rund um Saint-Front- d’Alemps. Wer ein großes Herz für Esel hat, macht freie Wanderungen in Etappen über drei bis vier Tagen. Die dafür ausgeliehenen Esel verfügen über einen Packsattel, damit sie Gepäck und/oder ein Kind tragen können.
Eseltrekking im Périgord
Eseltrekking im Périgord. Bild: © Boucles d’âne

Naturnester im Tal der Steinzeitmenschen

Das Vézère-Tal, mit dem Prädikat „Grand Site de France“, ist einer der Orte in der Dordogne, die sich perfekt für Slow-Tourismus eignen. Um den Naturgedanken bei der Beherbergung weiterzuspinnen, gibt es naturnahe Unterkünfte. Zum Beispiel das Domaine Saint Amand: Dank Jeanne und Baptiste ist dieser ehemalige Campingplatz mit neuem Konzept wieder zum Leben erwacht. Nunmehr können Gäste in Coly-Saint-Amand in 55 komfortablen Holzhütten naturnah übernachten. Die jungen Eigentümer bieten als kleines Plus Massagen inmitten der Natur oder auf der Terrasse des Hauses an.

Kozi Dôme-Unterkunft in La Dornac
Eine Kozi Dôme-Unterkunft in La Dornac. Bild: © Déclic&Décolle

Eine Art komfortables Höhlengefühl gibt es bei Orianne und Alexandre in La Dornac. In den vier geodätischen Kuppelzelten auf Stelzen ist Sternenromantik pur und ohne Lichtverschmutzung angesagt. Sie wurden nach den Regeln der nachhaltigen Entwicklung konzipiert und bieten ganze 40 Quadratmeter Platz. Sie sind mit Doppelbett, Bad und einem Jacuzzi auf der Terrasse eingerichtet und bieten Komfort wie im Hotel. Ob Frühstück oder Snack, die Gastgeber achten zudem darauf, dass Produkte aus der Region und möglichst bio auf den Tisch kommen.

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