Elektro-Schneemobil in Nordschweden am Berg
Die Elektro-Schneemobile haben genügend Power, um auch Anstiege am Berg mühelos zu schaffen. Bild © Vidde

Elektro-Schneemobile erobern die Schwedische Wildnis

Wer Nordschweden und die letzte Wildnis Europas besucht, wünscht sich meistens, dass die weitgehend unberührte Landschaft für die Zukunft erhalten bleibt. Dementsprechend wächst die Nachfrage bei Reiseveranstaltern und Endverbrauchern nach nachhaltigen Erlebnissen stetig an. Neben der Umweltverträglichkeit haben Elektro-Schneemobile noch einen weiteren entscheidenden Vorteil: Nachdem das typische Motorengeräusch wegfällt, fahren sie nahezu unhörbar. So können sich Besucher beispielweise auf ruhige Elchsafaris freuen, bei denen die Geräusche der Natur und der Tiere akustisch die Hauptrolle spielen.
Elektro-Schneemobil Temperaturen bis minus 40 Grad
Das Elektro-Schneemobil hat keine Probleme mit Temperaturen bis -40 Grad. Bild: © Vidde
Aber kann ein Akku dem arktischen Winter mit Temperaturen von bis zu -40 °C gewachsen sein? Ja, sagt der Veranstalter: „Das fortschrittliche thermische System verhindert, dass die Batterie bei -40 °C um mehr als ein bis fünf Prozent abfällt. Wir sehen keine Hindernisse dafür, in den kältesten Nächten mit dem Schneemobil zu fahren.“ Außerdem stammen die Schneemobile von der Firma Taiga Motors, die in Kanada ansässig ist und sich mit extremen Temperaturen auskennt: Diese Experten für Batterieleistung in der Kälte haben Schneemobile mit einem sofort anliegenden Drehmoment entwickelt, die mit ihrer hohen Leistung den schwierigen Bedingungen des Winters und der Natur standhalten. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 km/h beträgt die Reichweite bis zu 120 Kilometer. Das kanadische Modell Taiga Nomad ist als das weltweit erste in Serie gefertigte Elektro-Schneemobil in die Geschichte des Wintersports eingegangen. Die offizielle Premiere erfolgte 2022 im schwedischen Skigebiet Sälen.
Ladestutzen für Elektro-Schneemobil
Der Ladestutzen für das Elektro-Schneemobil befindet sich unterhalb des Lenkrads. Bild: © Vidde

Einen großen Schritt zur Verkleinerung seines CO2-Abdrucks hat beispielsweise das Svansele Vildmarkscenter getan: Dieser Veranstalter, der zu den am schnellsten wachsenden Tourismusunternehmen der Region Västerbotten gehört, bietet zukünftig Ausflüge mit elektrisch angetriebenen Schneemobilen an. 20 dieser Fahrzeuge sind bereits bestellt, die Lieferung soll zur Saison 2024/2025 erfolgen. Weitere Anbieter sind Åreguidarna und Puls in der Region Jämtland Härjedalen, welche bereits in der aktuellen Saison Touren mit umweltfreundlichen Schneemobilen im Programm haben.

Mittlerweile werden auch in Schweden elektrische Schneemobile hergestellt: Das in Västerbotten angesiedelte Unternehmen Vidde will die ersten zirkulär hergestellten Fahrzeuge noch dieses Jahr auf den Markt bringen. Laut Vidde Mobility wird das Schneemobil „Alfa“ zum Zeitpunkt der Markteinführung das sauberste Schneemobil der Welt sein. Der anfängliche CO2-Fußabdruck beträgt weniger als 100 g CO2/km im Vergleich zu einem herkömmlichen Schneemobil, das etwa 550 g CO2/km ausstößt. Im Vergleich dazu emittiert ein Auto mit herkömmlichem Benzinmotor etwa 565 g CO2/km und ein Elektroauto 322 g CO2/km. Vidde arbeitet intensiv daran, ein umweltfreundliches Schneemobil zu entwickeln, das nicht nur elektrisch ist, sondern auch die Produktlebensdauer maximieren soll.

Einer der strategisch wichtigsten Destinationspartner von Vidde ist das ICEHOTEL in Swedish Lapland, welche die elektrischen Schneemobile in der Saison 2024/2025 anbieten wollen. Ein weiterer langfristiger Partner ist Skistar, die bereits 50 Modelle für die Saison 2025 bestellt haben.

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