Grindelwald Jungfrau-Railways nachhaltig angetrieben
Die Züge der Grindelwald Jungfrau-Railways werden nachhaltig angetrieben. Bild: © Schweiz Tourismus

Schweizer Bergbahnen unterwegs mit grüner Energie

In der Schweiz machen Innovationen auch nicht vor den Bergbahnen Halt. In den letzten Jahren wurden viele Maßnahmen umgesetzt, die die Fahrt in die Höhe umweltfreundlicher machen und so für einen nachhaltigeren Genuss der Bergwelt sorgen.

Jungfraubahnen, Bern Region

Schon für die historische Jungfraubahn nutzten die Initianten Energie aus einem eigenen Wasserkraftwerk. Bis heute spielt Wasserkraft für die Energiegewinnung eine zentrale Rolle: Ein eigenes Wasserkraftwerk in Lütschental versorgt verschiedene Bergbahnen der Region sowie die Gemeinden Lütschental, Gündlischwand, Zweilütschinen und Burglauenen mit Strom. In den vergangenen Jahren sind weitere Maßnahmen dazugekommen: So speist die Jungfraubahn Bremsstrom zurück ins Netz, der Grindelwald Terminal ist an den lokalen Fernwärmeverbund angeschlossen und Energieeffizienz herrscht auch in der Schneeproduktion.
Jungfraubahn Wengen Wasserkraft Energiegewinnung
Für die Jungfraubahn in Wengen hat die Energiegewinnung aus Wasserkraft eine zentrale Bedeutung. Bild: © Schweiz Tourismus

Rigi Bahnen, Region Luzern-Vierwaldstättersee

Der Strombezug der Rigi Bahnen stammt schon jetzt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen. Das ist den Bahnen des zentralschweizerischen Ausflugsbergs aber nicht genug. Die neue Generation der Züge nutzt die Bremsenergie bei der Talfahrt für bergwärts fahrende Züge. Weitere Initiativen, wie die Verwendung von Photovoltaikanlagen auf den Dächern mehrerer Betriebsgebäude, vermindern den CO2-Ausstoß. Selbst die Böschungspflege ist Teil der umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie: Zum einen gibt es entlang der Gleise wunderschöne Blumenwiesen, zum anderen werden die Sträucher auf den Böschungen regelmäßig zurückgeschnitten. Die optimale Pflege der Sträucher schützt vor Erosionen, Steinschlag und im Winter vor Lawinen.

Rigi-Bahnen erneuerbare Energien
Die Rigi-Bahnen nutzen erneuerbare Energiequellen und die eigene Bremsenergie für den Antrieb. Bild: © Schweiz Tourismus

Gornergratbahn in Zermatt, Wallis

Den vielleicht schönsten Blick auf das Matterhorn gibt es vom 3089 Meter hohen Gornergrat. Die Züge der ganzjährig verkehrenden Gornergrat Bahn sind mit einer Rekuperationsbremse ausgestattet. Dank dieser wird die Bewegungsenergie der Züge in elektrische Energie umgewandelt. Bei der Talfahrt wird Energie ins Fahrleitungsnetz zurückgespeist. Diese Energie steht dann für andere Fahrzeuge für die Bergfahrt zur Verfügung. Mit der Energierückgewinnung von drei Talfahrten können dann bis zu zwei bergwärts fahrende Züge gespeist werden.
Zermatt Gornergratbahn Rekuperationsbremse
Die Züge der ganzjährig verkehrenden Gornergrat Bahn sind mit einer Rekuperationsbremse ausgestattet. Bild: © Giglio Pasqua / Schweiz Tourismus

Bergbahn Staubern in Frümsen, Ostschweiz

Als erste batteriebetriebene Seilbahn der Welt fährt die Bergbahn Staubern nur mit Sonnenenergie vom Rheintal bis ganz auf den Gipfel. Dort eröffnet sich den Besucherinnen und Besuchern ein atemberaubender Weitblick bis hin zum Bodensee. Da die Bahn nicht nur Energie erzeugt, sondern auch speichert, sind sogar Abendfahrten mit Solarenergie mühelos möglich. In den Tragseilen der beiden Gondeln befinden sich zudem Leitungen, die das nahe liegende Berggasthaus mit Strom versorgen.

Funiculaire in Fribourg, Fribourg Region

Das nostalgische „Funi“ (Funiculaire, Standseilbahn) ist die letzte Wasserballastbahn der Schweiz und in nur wenigen Minuten zu Fuß ab dem Bahnhof Freiburg im Üechtland erreichbar. Seit 1899 ist diese außergewöhnliche Bahn bereits unterwegs – ganz ohne Strom und ohne Abgase. Die Standseilbahn wird nicht mit Motorkraft, sondern mit Abwasser aus der Oberstadt angetrieben. Dabei nutzt sie filtriertes Abwasser in einem 3000-Liter-Tank zum Antrieb und überwindet auf einer Länge von 121 Metern exakt 56,4 Höhenmeter.

  • Letzte Beiträge

  • Categories

  • Anzeige
  • Teile diesen Beitrag:

    Facebook
    Twitter
    LinkedIn
    Email
    WhatsApp

    Kommentar verfassen

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    Nach oben scrollen