Wiener Parlament erstrahlt in neuem Glanz

Fassade des Wiener Parlament
Nach mehrjähriger Renovierungsphase erstrahlt das Wiener Parlament in neuem Glanz. Bild: © Hertha Hurnaus

Nach 5 Jahren umfassender Renovierungsarbeiten wurde das Zentrum der österreichischen Demokratie am 12. Januar 2023 feierlich wiedereröffnet – auch für Besucher. Neu ist das breite, öffentliche Kulinarikangebot.

Seit dem 4. Dezember 1883 wird im Parlament an der Wiener Ringstraße debattiert – und nach einer mehrjährigen Renovierungspause seit Februar 2023 wieder. National- und Bundesrat kehren aus dem Ausweichquartier in der Wiener Hofburg zurück. Nicht nur baulich hat sich viel verändert. Österreichs wichtigstes politisches Gebäude öffnet sich wie nie zuvor und macht die Demokratie für alle erlebbar. Ein Konzept mit Symbolkraft. An den Tagen der offenen Tür am 14. und 15. Januar kamen insgesamt 25.000 Menschen, um das neu eröffnete Parlament zu besichtigen.

Offen für Alle
Das neue Besucher:innenzentrum befindet sich direkt unterhalb der prunkvollen Säulenhalle in der Mitte des Gebäudekomplexes. Im sogenannten „Demokratikum“ wird die Geschichte des österreichischen Parlamentarismus multimedial in 27 Stationen aufbereitet. Besucher:innen können hier unter anderem ein digitales Gespräch mit den Spitzenpolitiker:innen des Landes führen. Oder sie stimmen selbst bei Fragen ab, die tatsächlich im Parlament bearbeitet wurden, und vergleichen ihre Antworten mit dem Ergebnis der Volksvertreter:innen. Die offene Parlamentsbibliothek ist ebenfalls für die Öffentlichkeit zugänglich. Im Lesesaal kann das neu angeeignete Wissen gleich weiter ausgebaut werden. Die Informationen sind auf Deutsch und Englisch verfügbar. Auch für Kinder und Jugendliche gibt es spezielle Angebote. Die Sitzungen des Nationalrats können von der verglasten Galerie gebührenfrei mitverfolgt werden. Ebenso kostenlos sind die abwechslungsreichen Führungen. Es gibt verschiedene Schwerpunkte, wie zum Beispiel das Parlament als politische Institution, die Architektur des Hauses oder die vielen Kunstwerke, die nach der Renovierung hier eingezogen sind. Die Tour „Demokratie.Macht.Orte“ führt rund um den Wiener Heldenplatz und beleuchtet die Entwicklung des österreichischen Parlamentarismus.

Gastronomie für alle
Im neu eröffneten Parlament kann man neben den Abgeordneten essen: Das breite Gastronomieangebot ist für alle Besucher:innen zugänglich. Das Restaurant Kelsen, benannt nach dem Schöpfer der österreichischen Bundesverfassung Hans Kelsen, bietet mittags und abends nachhaltige und saisonale österreichische Küche. An Samstagen gibt es ein „Flying Frühstück“, wo ständig für Nachschub auf den Tischen gesorgt wird. In der Cantina gibt es ähnliche Speisen wie im Restaurant zur Selbstbedienung. Süßes aus der hauseigenen Konditorei sowie kleine und große österreichische Klassiker werden im Bistro serviert. Am Abend verwandelt sich dieses in eine Cocktailbar.

Nationalratssaal im Wiener Parlament mit Glaskuppeldach
Der neu renovierte Nationalratssaal mit dem gewaltigen Glaskuppeldach. Bild: © Hertha Hurnaus

Alles neu
Während der 5-jährigen Umbauphase blieb im Parlament kein Stein auf dem anderen, jedoch wurden viele Materialen aufwändig restauriert und wiederverwendet. Wie zum Beispiel der Adler aus Stahl, der nach der Renovierung wieder im Nationalratssaal hängt. Der Saal hat nun Tageslicht, nachdem das alte Kupferdach entfernt und durch ein gewaltiges neues Glaskuppeldach ersetzt wurde. Mit Bildschirmen und jede Menger digitaler Technik sind auch die Sitzplätze der Abgeordneten zeitgemäß. Das Gebäude wird nun nachhaltig mit Fernwärme und Fernkälte versorgt. Von seinem ursprünglichen Charme hat das Parlament aber nichts verloren. Das sanierungserprobte Architekturbüro Jabornegg & Pálffy orientierte sich beim Umbau stark an den verwendeten Materialien und dem Innenarchitekturkonzept des ursprünglichen Baumeisters Theophil Hansen.

Prunkbauten
Nach dem Musikverein und der Akademie der bildenden Künste wurde Hansen mit der Planung des Parlaments beauftragt. Der dänisch-österreichische Architekt wählte dafür den Stil der griechischen Klassik – in Anlehnung an die erste Form der Demokratie im antiken Griechenland. Die vielen Säulen, der dreieckige Giebel und die unzähligen Statuen sind die architektonischen Charakteristika. Antike Göttinnen prägen das Erscheinungsbild: der Brunnen mit Pallas Athene, der Göttin der Weisheit, vor dem Haupteingang und die Figur der Nike, Botin der göttlichen Macht und des Sieges, auf dem Parlamentsdach.

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