Höhlen unter der Burg Olsztyn werden für Besucher zugänglich

Ruinen Burg Olsztyn
Burgruine von Olsztyn im Krakau-Tschenstochauer Jura. Bild: ©Polnisches Fremdenverkehrsamt

Die unweit von Częstochowa (Tschenstochau) gelegene Burg Olsztyn war einst die drittgrößte der sogenannten Adlerhorstburgen im Krakau-Tschenstochauer Jura. Im kommenden Frühjahr können Besucher erstmals in die Unterwelt des Königsschlosses aus dem 13. Jahrhundert eintauchen. Zudem wird eine neue Ausstellung im Brunnenturm die während der archäologischen Arbeiten der letzten vier Jahre zutage geförderten Fundstücke zeigen. Diese sind teilweise bis zu 40.000 Jahre alt.

Höhlen gibt es im karstigen Untergrund des Krakau-Tschenstochauer Juras unzählige. Auch unter der Burg Olsztyn befinden sich gleich mehrere. Diese waren seit 2018 erstmals nach über 40 Jahren wieder Objekt archäologischer Forschungen. Mit neuesten Technologien ausgestattet gelang es den beteiligten Wissenschaftlern, so tief in die Vergangenheit der Höhlen zu reisen wie nie zuvor. Dabei konnten sie etliche übereinander liegende Siedlungsschichten ausmachen und so eine Nutzung des Berginneren durch Menschen über einen Zeitraum von mehr als 40.000 Jahren nachweisen.

Die ältesten Spuren stammen von Neandertalern, die während des Gipfels der jüngsten Kaltzeit dort lebten. Kurz bevor sich die eiszeitlichen Gletscher zurückzogen, nutzten steinzeitliche Rentierjäger die „Untere Burghöhle“. Aus all diesen Epochen blieben Reste von Werkzeugen, gejagten Tieren und großen Raubtieren erhalten. Man fand aber auch Spielgeräte wie mittelalterliche Würfel aus Knochen oder Kacheln ehemaliger Renaissanceöfen.
Bei den Grabungen zeigte sich, dass in der Höhle im 15. Jahrhundert für längere Zeit ein Schmelzofen zur Eisengewinnung genutzt wurde. Die Wissenschaftler fanden zudem Spalten im Boden, die in einen bis dahin unbekannten Teil der Höhle hinunterreichen, der zu verschiedenen Epochen genutzt worden war. Ein weiterer Schwerpunkt umfasste die bisher wenig erforschte Unterburg. Dort konnte unter anderem der historische Brunnen der Burg gefunden werden. Er war im 14. Jahrhundert mit einem Durchmesser von 2,50 rund 150 Meter tief in den Felsen getrieben worden.

Nach Abschluss aller Sicherungsarbeiten werden Besucher im kommenden Frühling die Untere Burghöhle sowie eine weitere Höhle besichtigen können. Auch die freigelegten und gesicherten Teile der Unterburg werden dann zugänglich sein. Der konservierte Brunnenturm wird künftig als Ausstellungsraum für die zahlreichen archäologischen Fundstücke dienen.

  • Letzte Beiträge

  • Anzeige

  • Kategorien

  • Teile diese Reise News:

    Facebook
    Twitter
    LinkedIn
    Email
    WhatsApp

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    Diese Reise News könnten dich auch interessieren

    Mega Swing – neue Attraktion in der AREA 47

    „Rope Cut“ – das ist Mega Swing mit verlängertem Nervenkitzel. Bei dieser neuen Sommer-Attraktion stürzt man nicht einfach so ins Nichts. In diesem Fall geht es zunächst via Hängebrücke zur Plattform in 27 Metern Höhe: Dort werden die Mutigen dann an einem zusätzlichen Seil, über den Abgrund lehnend, festgemacht.

    Weiterlesen

    Sonderausstellung im Museum Tirpitz zum Tag der Befreiung

    Den Jahrestag der Befreiung feiert das Museum Tirpitz an der dänischen Nordsee bei Blåvand mit der Eröffnung der Sonderausstellung „Nach dem Krieg“ (dän. „Efter krigen“). Sie beleuchtet die Geschehnisse rund um das Ende der deutschen Besatzung und die unmittelbare Nachkriegszeit in Dänemark.

    Weiterlesen

    Sportevents in Budapest 2025

    Die Sportsaison 2025 in Budapest beginnt mit der Weltmeisterschaft im Fünfkampf, die vom 23. bis 27. April stattfindet und den Auftakt zu mehreren hochkarätigen internationalen Wettkämpfen bildet.

    Weiterlesen

    Skyrail Audio Guide App mit neuer Geschichte zum Regenwald

    Der Gondel-Betreiber nahe Cairns hat eine fesselnde neue Geschichte in der Skyrail Audio Guide App veröffentlicht: „The World’s Oldest Rainforest Story“. Dank der Zusammenarbeit zwischen der Aboriginal Development Association Buda:dji und der Skyrail Rainforest Cableway können Besucher ab sofort in die Welt der Djabuganjdji Bama, der Australian Aboriginal Rainforest People, eintauchen.

    Weiterlesen
    Nach oben scrollen