Unter dem Westhang des Wawelhügels in Kraków (Krakau) zeigt eine neue Dauerausstellung, welch vielschichtige Geschichte im Untergrund des einstigen Königssitzes steckt. „Międzymurze“ macht die Entwicklung der Festungsanlage vom 11. bis ins 19. Jahrhundert erlebbar.
Der Name bedeutet „Zwischen den Mauern“ und beschreibt den Raum zwischen zwei Verteidigungslinien, einer inneren Mauer aus dem 11. Jahrhundert sowie einer äußeren aus der Zeit um 1800. Genau hier haben Archäologen über viele Jahrzehnte Reste mittelalterlicher und neuzeitlicher Befestigungen freigelegt – vom ersten Erdwall bis zu Anlagen aus der Habsburgerzeit.
Ein Rundweg führt vorbei an gotischen Mauerfragmenten, Fundamenten und historischen Objekten. Dabei geht es nicht nur um Militärarchitektur. In einer multimedial gestalteten Inszenierung wird auch die Entstehung des Wawels erklärt. Der Kalkfelsen verdankt seine Existenz einem Meer, das hier vor 160 Millionen Jahren den Lebensraum für zahlreiche urzeitliche Arten bildete.
Eindrucksvoll ist auch der Einstieg in den Kalkfelsen direkt über der bekannten Drachenhöhle Smocza Jama. Der ältesten Version der Drachensage in der Chronik von Wincenty Kadłubek aus dem 13. Jahrhundert ist ein eigener Teil der Ausstellung gewidmet.