Nach 25 Jahren Stillstand fährt erstmals wieder eine Bahn in den traditionsreichen Ferienort Karpacz (Krummhübel). Die Stadt am Fuße der Śnieżka (Schneekoppe) war einst Endpunkt einer der reizvollsten Gebirgsbahnen Polens. Seit Mitte Juni ist sie nun wieder an das regionale Zugnetz angebunden. Die Strecke wurde 1895 eröffnet und verband Hirschberg (heute Jelenia Góra) mit Karpacz. 1945 wurde ein Großteil der Trasse als Reparationsleistung an die Sowjetunion demontiert. 2000 kam das endgültige Aus für den Personenverkehr.
Seit 2021 wurde die Linie in mehreren Abschnitten reaktiviert. Der erste Teil bis Mysłakowice (Zillerthal-Erdmannsdorf) wurde bereits Ende 2024 fertiggestellt. Entlang der Strecke entstanden neue Haltepunkte wie etwa in Łomnica, während bestehende Stationen wie Miłków (Arnsdorf) und Mysłakowice modernisiert wurden. Geplant sind acht Zugverbindungen täglich, betrieben durch den regionalen Anbieter Koleje Dolnośląskie. Die geplante Eröffnung der Strecke musste wegen baulicher Schwierigkeiten mehrfach verschoben werden. Mit der Neueröffnung können Gäste zum Beispiel aus Dresden oder Berlin per Bahn zur Schneekoppe gelangen.