Aktionsplan von Bahn und Luftverkehr für mehr Klimaschutz

Klimaschutz-Aktionsplan Deutsche Bahn und Luftverkehr
Der Klimaschutz-Aktionsplan von Deutscher Bahn und Luftverkehrswirtschaft sieht eine deutliche Reduzierung der CO2-Emissionen im innerdeutschen Luftverkehr vor. Bild: © DB AG

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) und die Deutsche Bahn (DB) starten einen gemeinsamen Aktionsplan zur stärkeren Vernetzung der Verkehrsträger und zur Absenkung der Treibhausgas-Emissionen im Verkehrssektor. In der heute in Berlin unterzeichneten Erklärung kündigen die beiden Parteien an, mit einer Reihe von Maßnahmen die Schnittstellen zwischen den Verkehrsträgern und das Mobilitätsangebot so zu verbessern, dass sich mehr Reisende für die Schiene entscheiden, insbesondere bei der Anreise zu Drehkreuzflughäfen.

Die Luftverkehrswirtschaft und die DB sehen das Potenzial, dass sich gut 20 Prozent der innerdeutsch mit dem Flugzeug Reisenden stattdessen für die Schiene entscheiden. Dieses Potenzial wollen die Partner in den folgenden Jahren heben: Mit leistungsstarken attraktiven Angeboten und dem fortlaufenden Infrastrukturausbau wollen BDL und DB rund 4,3 Millionen Fluggäste für den Umstieg auf den Zug gewinnen. Im Jahr 2019 hat die Luftverkehrsbranche rund 23 Mio. Reisende verzeichnet, davon 8 Mio. im Zubringerverkehr und 15 Mio. auf reinen Inlandsreisen. Im Ergebnis ließe sich der Anteil des innerdeutschen Luftverkehrs an den CO2-Emissionen in Deutschland um ein Sechstel reduzieren.

Drei Punkte stehen im Fokus des Aktionsplans:

1. Wachsendes Angebot an Zubringerzügen zu internationalen Flügen
Das Angebot Lufthansa Express Rail wird um weitere innerdeutsche Strecken wachsen. Dort, wo die Passagiere das Angebot annehmen und vermehrt auf die Schiene umsteigen, kann die Luftverkehrswirtschaft folgerichtig Flugfrequenzen reduzieren und auch Verbindungen einstellen, wie etwa auf der Verbindung Köln-Frankfurt oder zuletzt auf der Strecke Berlin-Nürnberg. Die schnellen Bahnverbindungen sollen v.a. Zubringerflüge zu großen Drehkreuzen sowie den Individualverkehr mit dem PKW zum Flughafen auf die Schiene verlagern.

2. Leichteres Umsteigen zwischen Flug und Zug:
Eine optimierte Wegeführung und Beschilderung werden Reisenden den Umstieg zwischen Flieger und Bahn einfacher machen. Der Umstieg am Flughafen zwischen dem Zug und dem Sicherheitsbereich des Flughafens soll für intermodale Kund:innen verbessert werden. Dabei soll auch die Gepäckhandhabung einfacher werden. Den Start hierfür macht der Flughafen Frankfurt/Main.

3. Schnellere Zugverbindungen zwischen Metropolen:
Der Bund baut mit der DB die Bundesschienenwege zur etappenweisen Realisierung des Deutschlandtakts aus. Dies ermöglicht kürzere Reisezeiten und bundesweit aufeinander abgestimmte Anschlusszüge. Der Aktionsplan berücksichtigt leistungsstark ausgebaute, attraktive Schienenverbindungen insbesondere zwischen den Metropolen und bessere Umsteigebeziehungen im Nahverkehr. So kann der Bedarf für Inlandsflüge auf immer mehr Strecken überflüssig gemacht werden.

Um Zubringerflüge zu ersetzen und um PKW-Fahrten zu den Flughäfen zu vermeiden, ist die Anbindung der großen Drehkreuze an die Schiene ein zentraler Faktor. Schon heute sind fünf Flughäfen mit dem Fern- und Nahverkehr (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Köln/Bonn und Leipzig/Halle) und weitere sieben Flughäfen mit dem Nahverkehr (Dresden, Friedrichshafen, Hamburg, Hannover, Lübeck, München und Stuttgart) verknüpft. Der Flughafen Stuttgart wird ab Dezember 2025 an den Fernverkehr angebunden. Ferner prüft der Freistaat Bayern in einer Machbarkeitsstudie Optionen für eine weitergehende Anbindung des Flughafens München. Diese wird vom BDL zur Stärkung der Intermodalität als erforderlich eingeschätzt.

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