Besserer Mobilfunkempfang in Zügen in Berlin und Brandenburg

Laserung von Scheiben an Nahverkehrszügen
Nachträgliches Lasern der Scheibe eines Nahverkehrszuges von DB Regio zur Verbesserung des Mobilfunkempfang im Werk Berlin Lichtenberg. © Deutsche Bahn AG / Dominic Dupont

Fahrgäste in Berlin und Brandenburg können sich auf besseren Mobilfunkempfang in Regionalzügen der DB freuen: Im Auftrag des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) und der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) macht die DB die Fensterscheiben von insgesamt 21 Nahverkehrszügen nachträglich durchlässig für Mobilfunksignale. Mit modernster Lasertechnologie wird dafür ein feines Muster in die hauchdünne Metallschicht eingebracht, die sich auf den Scheiben befindet. Diese Schicht hat den Zweck, die Sonneneinstrahlung zu verringern; sie behindert aber auch den Mobilfunk.

Die Länder Berlin und Brandenburg sind bundesweit die ersten Aufgabenträger, die die DB mit dem nachträglichen Lasern der Zugfenster beauftragt haben. Verkehrsleistungen im Schienennahverkehr werden per Gesetz von den Bundesländern koordiniert; dazu gehört auch die Ausstattung der Züge im Regionalverkehr. Im Fernverkehr macht die DB die Fensterscheiben ihrer Züge bereits schrittweise nachträglich mobilfunkdurchlässig.

Durch die Bearbeitung mit der Laser-Technologie werden die Scheiben für das Handysignal praktisch so durchlässig wie normales Fensterglas. Ein Demonstrationszug mit gelaserten Scheiben ist bereits seit Oktober 2023 in Berlin und Brandenburg unterwegs. Jetzt werden im Werk von DB Regio Nordost in Berlin-Lichtenberg 20 weitere Züge vom Typ „Talent 2“ (ET 442) im laufenden Betrieb gelasert.

Modernisierung während des regulären Werkstattaufenthalts
Gelasert werden die Züge während ihrer regulären Werkstattaufenthalte. Innerhalb eines Arbeitstages können die Techniker:innen einen dreiteiligen Talent-Zug komplett lasern. Bis Mitte Dezember 2024 sollen alle 21 dreiteiligen ET 442, die im Netz Elbe-Spree fahren, gelasert sein. Sie bilden damit die erste Fahrzeugflotte der DB in einer Region, die komplett mit nachträglich gelaserten Scheiben unterwegs ist.

Über die Ausstattung der Züge für den Regionalverkehr entscheiden grundsätzlich die Bundesländer, die den Nahverkehr auf der Schiene koordinieren und bei Verkehrsunternehmen wie DB Regio bestellen. Die DB will deshalb weitere Aufgabenträger für das Verfahren des nachträglichen Scheiben-Laserns gewinnen.

Die Züge gehen nach den Werkstattaufenthalten, bei denen gelasert wird, unmittelbar zurück auf die Strecke. Fahrgäste profitieren damit Zug um Zug vom verbesserten Mobilfunkempfang an Bord. Die 21 Züge mit gelaserten Scheiben sind planmäßig im Einsatz auf den Linien

· RE7 Dessau – Senftenberg
· RB20 Oranienburg – Potsdam
· RB23 Golm – Flughafen BER

Neben den Talent-2-Dreiteilern sind in Brandenburg auf den Linien RE10 (Leipzig – Frankfurt/Oder) und RE11 (Leipzig – Hoyerswerda) Züge der DB vom Typ Siemens Mireo mit mobilfunkdurchlässigen Scheiben im Einsatz.

Für ungehinderten Empfang an Bord erhalten immer mehr Züge mobilfunkdurchlässige Fensterscheiben: Neue Fernverkehrszüge der DB wie der ICE 3neo sind ab Werk damit ausgestattet, zudem investiert die DB im Fernverkehr rund 50 Mio. Euro, um mehr als 70.000 Fensterscheiben der Fernverkehrszüge mit Laser-Technologie nachträglich mobilfunkdurchlässig zu machen.

Parallel zur Modernisierung der Züge kooperiert die DB intensiv mit Mobilfunkunternehmen, um den Mobilfunkempfang entlang der Schienenstrecken weiter zu verbessern. So stellt beispielsweise die Telekom ihren Kund:innen mittlerweile auf 99 Prozent der Hauptstrecken der DB Mobilfunk mit 200 Mbit/s und mehr zur Verfügung. Die Bahnstrecke Hamburg–Berlin soll in den kommenden Jahren zur Innovationsstrecke für den Mobilfunkausbau mit lückenloser 5G-Ausleuchtung werden.

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