Der Domplatz erfindet sich neu
Tangente St. Pölten: Eine Stadt wird zur Bühne
Von 30. April bis 6. Oktober 2024 wird ganz St. Pölten Bühne, Galerie und Ausstellungsfläche. Auch bekannte Kulturschauplätze wie das Festspielhaus, die Bühne im Hof, das Landestheater Niederösterreich oder das Cinema Paradiso verwandeln sich in Festival Locations. In Form von Literatur, Tanz, Musik, Performance und Theater beschäftigt sich die Tangente St. Pölten in vielfältiger Weise mit den „heißen Eisen“ Ökologie, Erinnerung und Demokratie. Zur Eröffnung inszeniert Milo Rau im Festspielhaus St. Pölten die kritische Oper „Justice“ von Hector Parra. Wenn die Tage länger und die Nächte lauer werden, dürfen sich die St. Pöltnerinnen und St. Pöltner auf Kulturgenuss im liebevoll begrünten Alumnatsgarten freuen, eine Oase inmitten der Stadt mit Rosenbeeten, Pergola, Springbrunnen und Sitzgruppen unter schattenspendenden Platanen. Im beinahe toskanischen Ambiente des Gartens wird man mit Blick auf die Domkirche Konzerten und Lesungen lauschen. Entlang der Traisen und des Mühlbachs entwickeln die Kuratorinnen Joanna Warsza und Lorena Moreno Vera den Kunstparcours „The Way oft the Water“, der die elementare Bedeutung unseres Wassers zum Thema hat.
An unterschiedlichen Orten in der ganzen Stadt erleben Zuseher den 13-teilige Zyklus „Katalog der Vögel“, der von Birgit Minichmayr und Pierre-Laurent Aimard neu interpretiert wird. Einer der Schauplätze des musikalischen Reigens ist die ehemalige Synagoge St. Pöltens. Das Jugendstil-Juwel von Architekt Theodor Schreier aus dem Jahr 1913 war in den vergangenen Jahren nur eingeschränkt zugänglich und wurde im Zuge einer Gesamtsanierung aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt. Die elegante Kuppel, die Frauenempore, der Toraschrein, die farbenprächtigen Wandornamente des Synagogenraumes und das angeschlossene Kantorhaus erstrahlen jetzt in neuem Glanz. Besucher erwartet in den lebendigen Räumen ein buntes Programm an Ausstellungen, Kulturveranstaltungen und Geschichtsvermittlung über das jüdische Leben.