St. Pölten moderne Architektur
Auch im Bereich der modernen Architektur hat sich St. Pölten weiterentwickelt. Bild: © Niederösterreich Werbung/Rupert Pessl

St. Pölten auf dem Weg zum kulturellen Hotspot

Glaubt man den Geschichtsbüchern, hat Konrad II. von Babenberg den Bürgern von St. Pölten bereits im Jahr 1159 das Marktrecht verliehen, was das einstige St. Ypolit zur höchstwahrscheinlich ältesten Stadt Österreichs macht. Gleichzeitig ist die rund 58.000-Einwohner-Gemeinde an der Traisen die jüngste Landeshauptstadt: Erst seit 1997 bildet St. Pölten formell das politische Zentrum des Bundeslandes Niederösterreich – inklusive architektonisch visionärem Regierungsviertel von Architekt Ernst Hoffmann. Wer die 280 Stufen auf den futuristisch anmutenden Klangturms erklommen hat (alternativ gibt es auch einen Panoramalift), genießt von der Aussichtsplattform oben auf 77 Metern einen fantastischen Blick auf die lebhafte Landesmetropole. Vielleicht ist es ja genau dieses Spannungsfeld zwischen historischen Wurzeln und dynamischer Urbanität, das dem Gesicht dieser jungen, alten Stadt immer neue Strahlkraft verleiht. Die Initiative Kultur St. Pölten 2024 will in diesem Jahr mit spannenden Formaten an inspirierenden Orten diese Aufbruchsstimmung einfangen und eine lebendige Kulturlandschaft im Selbstverständnis der Stadt nachhaltig verankern.
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Der Domplatz erfindet sich neu

Ihren städtebaulichen Ausdruck findet die neue Kulturvision für St. Pölten auch am neu gestalteten Domplatz. Die Autos wurden verbannt, stattdessen gehört der geschichtsträchtige Platz vor der barocken Domkirche Mariä Himmelfahrt nun wieder den Menschen: als Kultur- und Flaniermeile, Schauplatz für Open-Air-Konzerte und liturgische Feste und als Ort der Begegnung mit schattigen Gastgärten und Bänken zum Verweilen und Plaudern. Jeden Donnerstag und Samstagvormittag wird der Domplatz zum Marktplatz mit Obst, Gemüse, Fleisch, Käse und weitere Köstlichkeiten von regionalen Produzenten. Zur Eröffnung des Platzes im September 2023 präsentierte der SchweizerKonzeptkünstler Christian Philipp Müller seine skulpturale Intervention „Ein Bad für Florian“, die noch bis Mai 2024 zu sehen ist. Müllers Performance am Domplatz war gewissermaßen die Ouvertüre für die Tangente St. Pölten, das neue Festival für Gegenwartskultur.
St. Pölten Domplatz autofrei
Der Domplatz von St. Pölten ist wieder autofrei. Bild: © Niederösterreich Werbung/Rupert Pessl

Tangente St. Pölten: Eine Stadt wird zur Bühne

Von 30. April bis 6. Oktober 2024 wird ganz St. Pölten Bühne, Galerie und Ausstellungsfläche. Auch bekannte Kulturschauplätze wie das Festspielhaus, die Bühne im Hof, das Landestheater Niederösterreich oder das Cinema Paradiso verwandeln sich in Festival Locations. In Form von Literatur, Tanz, Musik, Performance und Theater beschäftigt sich die Tangente St. Pölten in vielfältiger Weise mit den „heißen Eisen“ Ökologie, Erinnerung und Demokratie. Zur Eröffnung inszeniert Milo Rau im Festspielhaus St. Pölten die kritische Oper „Justice“ von Hector Parra. Wenn die Tage länger und die Nächte lauer werden, dürfen sich die St. Pöltnerinnen und St. Pöltner auf Kulturgenuss im liebevoll begrünten Alumnatsgarten freuen, eine Oase inmitten der Stadt mit Rosenbeeten, Pergola, Springbrunnen und Sitzgruppen unter schattenspendenden Platanen. Im beinahe toskanischen Ambiente des Gartens wird man mit Blick auf die Domkirche Konzerten und Lesungen lauschen. Entlang der Traisen und des Mühlbachs entwickeln die Kuratorinnen Joanna Warsza und Lorena Moreno Vera den Kunstparcours „The Way oft the Water“, der die elementare Bedeutung unseres Wassers zum Thema hat.

Freeway Dance in St. Pölten
Beim Freeway Dance können sich die Darsteller künstlerisch ausdrücken. Bild: © Hideto Maezawa

An unterschiedlichen Orten in der ganzen Stadt erleben Zuseher den 13-teilige Zyklus „Katalog der Vögel“, der von Birgit Minichmayr und Pierre-Laurent Aimard neu interpretiert wird. Einer der Schauplätze des musikalischen Reigens ist die ehemalige Synagoge St. Pöltens. Das Jugendstil-Juwel von Architekt Theodor Schreier aus dem Jahr 1913 war in den vergangenen Jahren nur eingeschränkt zugänglich und wurde im Zuge einer Gesamtsanierung aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt. Die elegante Kuppel, die Frauenempore, der Toraschrein, die farbenprächtigen Wandornamente des Synagogenraumes und das angeschlossene Kantorhaus erstrahlen jetzt in neuem Glanz. Besucher erwartet in den lebendigen Räumen ein buntes Programm an Ausstellungen, Kulturveranstaltungen und Geschichtsvermittlung über das jüdische Leben.

Kunst für Kids im KinderKunstLabor

Für das neue KinderKunstLabor wurde im Altoonapark zwischen Altstadt und Regierungsviertel ein ansprechendes, dreieckiges Gebäude aus Holz und Beton errichtet. Auf 4 Stockwerken mit Sitzstufen, Kletterinstallation und Outdoorlabor gehen junge Kunst-Entdecker spielerisch auf Tuchfühlung mit zeitgenössischer Kunst. Die Kids tauchen ein in die Welt von Videokunst, Fotografie, Soundart, Architektur oder Performance, bringen in der Kunstideenwerkstatt ihre Wünsche und Vorstellungen auf den Tisch und mischen selbst in Kunst- und Designproduktionen mit. Laufende Ausstellungen setzen sich mit der Perspektive der Kinder auf Themen unserer Zeit auseinander und bieten Raum zum Experimentieren, Ausprobieren und Gestalten. Praktisch: Die Ausstellungsräume sind so konzipiert, dass die Kunstwerke auch im Liegen, Hüpfen oder Laufen erlebt und mit allen Sinnen wahrgenommen werden. Wer eine Pause braucht, schmökert in der Bibliothek in seinem Lieblingsbuch oder stärkt sich mit Mama und Papa auf der Terrasse des Café mit einer Tasse Kakao.

stp Museumscard: Viel Kultur für kleines Geld

Einen niederschwelligen Zugang zu einem vielfältigen Kulturangebot ermöglicht die neue stp Museumscard, die im Rahmen der Tangente St. Pölten 2024 erstmalig ausgebeben wird. Für nur 18 Euro können Besucher ein Jahr lang dem Stadtmuseum St.Pölten, dem Museum am Dom, der ehemaligen Synagoge, dem Kinderkunstlabor und dem Museum Niederösterreich (einmalig) einen Besuch abstatten.

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