Viele urbane Räume stehen im Sommer zunehmend vor der Herausforderung steigender Temperaturen. Auch Wien, trotz eines Grünflächenanteils von rund 50 %, ist davon betroffen. Parallel dazu wächst die Nachfrage und das Angebot an Aktivitäten im Freien für milde Sommerabende und -nächte kontinuierlich. Ob Kulinarik, Kunst oder Kultur – Wien bietet auch bei angenehmen Abendtemperaturen eine breite Auswahl und bleibt eine Stadt mit hoher Lebensqualität.
Afterwork-Events in Museen
Wenn es im Sommer abends langsam kühler wird, geht es vor den Türen zweier Wiener Top-Museen heiß her. Die Bastei vor der Albertina verwandelt sich für die Partyreihe „Albert & Tina“ jeden Mittwoch in eine der angesagtesten Outdoor-Locations des Sommers. Atemberaubender Ausblick auf die Wiener Staatsoper inklusive. Im Ticket inbegriffen ist ein Museumsbesuch zu den Öffnungszeiten der Albertina – jederzeit (nicht nur am Event-Tag) einlösbar für alle Ausstellungen bis 21.9.2025. Die Heidi Horton Collection feiert einmal im Monat bei freiem Eintritt und offenem Atelier ihre Sammlung moderner Kunst. Bei Schönwetter auch outdoor im Skulpturengarten – mit DJs, Snacks und wechselnden Specials.
Popfest Wien
Lokalmeilen am Donaukanal
Entlang des Wassers reihen sich am Donaukanal hippe Lokale und lässige Bars aneinander. Ab 17 Uhr füllen sich die Terrassen – perfekt für Sundowner-Cocktails, Streetfood, entspannte Musik und Blick aufs Wasser. Ideal für alle, die den Abend nach dem Sightseeing dort ausklingen lassen wollen, wo auch die Wiener:innen den Sonnenuntergang genießen. Am inneren Ufer liegen die Strandbar Hermann, mit Sand und DJ-Sounds, das Badeschiff, das untertags mit innerstädtischem Pool lockt, Fräuleins fabelhafter Sommergarten mit hipper Container-Atmosphäre und das Motto am Fluss für ein ausgiebiges Dinner. Gegenüber reiht sich eine Bar an die nächste. Von der Blumenwiese zu Taste! und tschak bis zum Neni am Wasser. Hier ist für alle Vorlieben etwas dabei.
Abend-SchifFfahrten auf dem Donaukanal und DER DONAU
Von Freitag bis Dienstag bietet die DDSG Blue Danube dreistündige Sightseeing-Abendfahrten auf dem Donaukanal und der Donau an. An Bord der MS Wien oder der MS Vindobona in Hundertwasser-Optik genießen Gäste außergewöhnliche Blicke auf den belebten Donaukanal, die Hundertwasser-Müllverbrennungsanlage Spittelau, das historische Kahlenbergerdorf, den leuchtenden Donauturm und den imposanten DC-Tower, Österreichs höchstes Gebäude. Start und Ende der City-Cruise ist die Anlegestelle am Schwedenplatz.
Volksgarten Pavillon
Einen Katzensprung von Rathaus, Parlament und Hofburg entfernt liegt der vom Mid-Century-Architekten Oswald Haerdtl gestaltete Pavillon im Volksgarten. Zwischen duftenden Bäumen, Retro-Mobiliar aus den 1950er-Jahren und schimmernden Lichterketten trifft man sich hier zu Barbecue und Cocktails. Oder auch zum Tanzen: Jeden Dienstag findet hier von 18 bis 4 Uhr früh das Techno Café statt. Und direkt nebenan ist mit der Volksgarten-Clubdiskothek auch einer der angesagtesten Party-Hot-Spots der Stadt. (ww.volksgarten-pavillon.at, www.dastechnocafe.at)
Liquid Market
Die besten Bars aus Österreich und Europa versammeln sich von 28. bis 30. August 2025 für drei Tage beim Cocktail-Festival Liquid Market. Zum zehnjährigen Jubiläum sind insgesamt 50 Aussteller eingeladen. Diese servieren ihre Signature-Drinks und neuen Kreationen erstmals im historischen Otto Wagner Areal. Das ehemalige Klinikareal mit seiner weitläufigen Parkanlage, entworfen von dem bekannten Wiener Architekten Otto Wagner, bietet eine einzigartige Kulisse und neben einem riesigen Outdoor-Bereich auch eine regenfeste Alternative indoor. Der Ticket-Preis inkludiert alle Drinks. Ausgewählte Produkte können vor Ort gekauft werden. Es gibt Verkostungen, Workshops, Streetfood und natürlich jede Menge gute Musik. Und nicht zu vergessen: Auch Cocktails ohne Alkohol werden angeboten.
Wiener Würstelstände
Die Wiener Würstelstände sind mehr als Imbissbuden. Sie sind soziale Treffpunkte und zählen seit 2024 sogar zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO. Die kleinen „Standln“ an gut besuchten Straßenecken sind die erste Anlaufstelle für einen schnellen Snack zwischendurch oder die nächtliche Hunger-Attacke nach der Party. Ob klassisch mit Käsekrainer, vegan mit Seitanwurst oder feurig mit Curry – hier wird bis spät in die Nacht serviert, oft bis 4 Uhr früh, am Stehtisch, mit Senf, Kren und echtem Wiener Schmäh. Zu den beliebtesten zählen „Bitzinger“ zwischen der Wiener Staatsoper und der Albertina, „Würstelstand LEO“ am Gürtel, der auch der älteste in Wien ist, der „Wiener Würstelstand“ in der Nähe des Verkehrsknotenpunkts Spittelau, „Zum scharfen René“ am Schwarzenbergplatz, der vor allem mit der scharfen Saucen-Auswahl punktet oder „Alles Wurscht“ hinter der Wiener Börse, der sogar Beef Tartare und Calamari Fritti im Angebot hat.
Wiener Heurige
Die Wiener Heurigenkultur ist ebenso als immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe registriert. Besonders in den Abendstunden bieten die Heurigen einen Einblick in ein Stück gelebter Wiener Alltagskultur – ob am Stadtrand in den Weinbergen oder auch mitten in der Stadt. Die Markterei ist das neueste Beispiel für zweiteres. Im Regelbetrieb ist die Markterei eine Markthalle, in den Sommermonaten verwandelt sie sich in einen Stadtheurigen. Donnerstags und freitags präsentieren Winzer:innen von 16 bis 22 Uhr ihre Weine in Heurigenatmosphäre – mit laufend wechselndem kulinarischen Begleitprogramm. Die Markterei richtet sich sowohl an ein lokales Publikum als auch an Gäste, die den Heurigen in einer zeitgemäßen Form erleben möchten.
Die klassischen Heurigen-Betriebe finden sich eher am Stadtrand, in Grätzeln wie Grinzing, Nussdorf, Oberlaa, Stammersdorf oder Mauer. Dort liegt ein Betrieb neben dem anderen – und gemütlich ist es in allen. Man erkennt sie am Föhrenbuschen und an einer Tafel mit dem Wort „Ausg’steckt“, das gleichzeitig anzeigt, wenn das Lokal geöffnet ist. Traditionell wird nur eigens angebauter Wein ausgeschenkt, zusammen mit kalten und warmen Speisen von deftig bis sauer in Essig eingelegt. Besonders schön ist der Sonnenuntergang in den Buschenschänken rund um den Wiener Kahlenberg. Ein Buschenschank ist eine reduzierte Form eines Heurigen – klein und einfach gehalten und ohne warmes Speisenangebot. Hier lässt sich ein atemberaubender Ausblick über Wien auf urigen Holzbänken zwischen den Weinreben genießen – mit dem ein oder anderen Gläschen Wiener Wein.