Den einfühlsamen Klängen der Barockmusik lauschen und die Natur genießen – diese harmonische Kombination gibt es beim Güldenen Herbst in Meiningen. Klassische Musik ist gerade für festliche Anlässe im Herbst genau das Richtige. In diesem Jahr findet das Musikfestival vom 30. September bis 3. Oktober 2021 unter der Leitung von Gerd Amelung in Meiningen mit einem Prolog in Weimar statt. In der alten Residenzstadt erlebt man Barockmusik auf höchstem Niveau, erlesene Konzertprogramme und klingende Residenzen. Das Festival der abendländischen Kunstmusik findet unter dem Motto „Musik.Ambition“ statt und präsentiert internationale Gäste wie Dorothee Mields, La Venexiana, Claire Lefilliâtre und die lautten compagney BERLIN.
„Musik.Ambition“ in Meiningen: vielfältige Konzerte großer Komponisten
Seit 1999 findet jährlich der GÜLDENE HERBST statt – jeweils mit einem eigenen Motto. Dabei werden nicht nur deutsche und internationale Barockkomponisten, sondern auch die etwas in Vergessenheit geratene malerische Musik aus den Archiven Thüringens geehrt.
Den Auftakt des Festivals in diesem Jahr bildet das Prologkonzert am 30. September in der Herderkirche Weimar. Gleich zu Beginn des GÜLDENEN HERBSTES werden drei große Komponisten gegenübergestellt: Johannes Brahms, Max Reger und Johann Sebastian Bach. Das Ensemble Hofmusik und das Johann-Sebastian-Bach-Ensemble Weimar unter der Leitung von Johannes Kleinjung präsentieren das hochkarätige Programm unter dem Namen „Brahms – Reger – Bach: Umgang mit einem praeceptor germaniae“.
Für das abwechslungsreiche Musikprogramm greift das Festival zurück auf die einzigartige Anton-Ulrich-Sammlung, ein Musikarchiv von Herzog Anton Ulrich von Sachsen-Meiningen. Dieser legte ab den 1720er Jahren eine beeindruckende Sammlung barocker Vokalmusik Wiener Provenienz ab. Meiningen war schon damals überregional bekannt für den regen Austausch mit berühmten Musikern.
Der 1873 in Brand geborene Max Reger erlangte Berühmtheit vor allem durch seine Orgel-Kompositionen. Am 30. September gibt es zu seinen Ehren einen Orgelkurs an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar. Martin Sturm, Orgelvirtuose und dortiger Professor für Orgel, wird das Orgelwerk Bachs aus der Sicht von Max Reger und Karl Straube in den Fokus rücken und seine Erfahrungen an Orgelstudierende aus ganz Deutschland weitergeben.
Das Eröffnungskonzert am 1. Oktober findet in der Schlosskirche Elisabethenburg in Meiningen statt. La Venexiana präsentiert Musik von Francesco Conti, Giovanni Maria Bononcini, Giovanni Porta und weitere Komponisten aus dem wertvollen Kantatenschatz der Anton-Ulrich-Sammlung des Max-Reger-Archivs Meiningen. Das italienische Ensemble würdigt damit die Tradition der italienischen Musiker am Wiener Hof.
Barocke Klänge von Georg Friedrich Händel und musikalische Schätze
Zu den bedeutsamsten Komponisten des Frühbarocks gehörte unter anderem Michael Praetorius, der 2021 seinen 400. Todestag begeht. Er hinterließ eine große Anzahl an wertvollen Kirchenkompositionen, sowie die Schrift Syntagma musicum. Das Buch gilt heute als eine der wichtigsten Quellen zur Aufführungspraxis der deutschen Musik des Frühbarocks. Zu Ehren des Komponisten widmet sich am 2. Oktober der Kammerchor der Meininger Kantorei und die Capella Jenensis unter Leitung von Sebastian Fuhrmann in einem Abendkonzert in der Stadtkirche Meiningen dem Werk von Praetorius im Spannungsfeld zwischen Thüringen und Venedig.
Neben Praetorius und italienischer Musik beim GÜLDENEN HERBST darf natürlich einer der wichtigsten Komponisten des Barockzeitalter nicht fehlen: Georg Friedrich Händel. Er wurde im gleichen Jahr wie Johann Sebastian Bach geboren und verschrieb sich dem Göttlichen in der Musik. Seine Persönlichkeit machte ihn bereits zu seinen Lebzeiten legendär, denn er genoss einen einzigartigen Ruf als kunstfertiger und festlich-prunkvoller Komponist. Die musikalischen Werke Händels, wie zum Beispiel Opern und Oratorien, eroberten damals die Welt in Sturm. Heute, beim GÜLDENEN HERBST 2021, erklingen Duette von Händel in hochkarätiger Besetzung – mit Dorothee Mields (Sopran) und Claire Lefilliâtre (Mezzosopran) sowie Walewein Witten am Flügel und am Cembalo.
Im Staatstheater Meiningen werden dem Original die Brahms‘sche Bearbeitung aus dem 19. Jahrhundert gegenübergestellt.
lautten compagney BERLIN: zeitgemäße Interpretation für die Hörer von heute
Auch in diesem Jahr begeistert die lautten compagney BERLIN unter der Leitung von Wolfgang Katschner das Publikum des GÜLDENEN HERBSTES. „Historisch informiert, zeitgemäß interpretiert“, lautet das Motto des Ensembles, das bereits beim GÜLDENEN HERBST 2019 seine Kreativität und Interpretation barocker Musik zum Besten geben konnte.
In diesem Jahr zeigt die lautten compagney beim Abschlusskonzert am 3. Oktober in der Stadtkirche Meiningen mit ihrem Instrumentarium wie Zinken, Gamben und Lauten den musikalisch-eindrucksvollen Weg vom Jubilar Michael Praetorius bis hin zum Meininger Hofkapellmeister Johann Ludwig Bach. Die Interpretationen des Barockensembles gelten als mitreißend und einprägsam.