Flughafen Hamburg erweitert seinen Klimawald

Spatenstich Erweiterung Hamburg Airport Klimawald
Gemeinsamer Spatenstich am Hamburg Airport Klimawald: Tobias Goldschmidt, Staatssekretär im Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung, Schleswig-Holstein; Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport; Andreas Rieckhof, Staatsrat der Behörde für Wirtschaft und Innovation, Freie und Hansestadt Hamburg. (v. links). Bild: © Oliver Sorg

Hamburg Airport ist mit fast 111 Jahren nicht nur der älteste internationale Verkehrsflughafen am Original-Standort – zu Hamburgs Flughafen gehören aufgrund seiner langen Historie auch landwirtschaftliche Flächen, hochwertige Naturschutzgebiete und über 7,5 Millionen Quadratmeter Wald bei Kaltenkirchen in Schleswig-Holstein. Seit vielen Jahrzehnten engagiert sich der Flughafen für die nachhaltige Nutzung und Aufwertung dieser Flächen. Nun werden in drei Abschnitten weitere 50 Hektar mit Neuwald bepflanzt.

Hamburg Airport ist der einzige Flughafen in Deutschland, der auf seinen eigenen Flächen eine solch große Waldfläche bewirtschaftet und aufbaut. 180.000 Bäume wurden dort allein bis 2010 für den Hamburg Airport Klimawald neu gesetzt, in den vergangenen 20 Jahren waren es im Rahmen des nachhaltigen Waldumbaus fast eine Million Bäume. Nun sorgt Hamburg Airport in drei Schritten von 2021 bis 2023 für die Bildung weiterer 50 Hektar Neuwald, der durch intelligente Baumauswahl widerstandsfähig gegen den Klimawandel ist. Der Flughafen investiert hierfür rund 500.000 Euro – trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie.

Nachhaltigkeit im Fokus: Klimastabile Baumarten, Heide- und Naturflächen
Bei der Bildung des Neuwaldes legt Hamburg Airport großen Wert darauf, den Anteil von Laub- und Nadelbaumarten gleichzuhalten und auf den Standort bezogene, klimastabile Baumarten am Waldaufbau zu beteiligen. Das nachhaltige Ziel: ein Wald, der mit seiner Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion gleichermaßen Mensch und Natur zugute kommt. Zusätzlich werden Heide- und Naturflächen für Insekten, Lurche und Spinnen aufgewertet – ungestörter Lebensraum für Pflanzen und Tiere und damit ein wichtiger Beitrag zur Biodiversität.

Historische Flächen: Hamburg Airport übernimmt Verantwortung
Nach einer Idee aus den 1950er Jahren sollte zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein einst ein neuer Flughafen für den Norden entstehen. Die Planungen dazu sind längst verworfen – geblieben ist jedoch das Land im Eigentum der Flughafen Hamburg GmbH. Rund die Hälfte der 2.100 Hektar großen Fläche wird derzeit noch landwirtschaftlich genutzt, 35 Prozent sind bereits mit Waldgebieten bedeckt, hinzu kommen Gewässer, Kiesabbauflächen und ein mehr als 120 Kilometer weites Wegenetz. Schon jetzt gelten 450.000 Quadratmeter als Schutzgebiete der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie, 205 Hektar sind Landschaftsschutzgebiet und 75 Hektar gesetzlich geschützte Biotope.

Flughafen-Förster kümmert sich seit Jahrzehnten um das Gelände
Durch die Flughafen Hamburg GmbH als Grundeigentümerin wurden in der Vergangenheit Schritt für Schritt landwirtschaftliche Flächen zu Wald umgewandelt. Dies geschah sozioökonomisch verantwortlich immer dann, wenn das Land durch Betriebsaufgaben nicht mehr bewirtschaftet wurde. Derzeit umfasst die forstliche Betriebsfläche 583 Hektar. Etwa 15 Prozent der Waldfläche sind aus der Bewirtschaftung genommen. Weitere Nebenflächen (Waldwiesen und Moore) werden gepflegt. Seit Jahrzehnten kümmert sich ein beim Flughafen festangestellter Förster um die Pflege, den Umbau und die Neuwald-Bildung auf den Flächen.

Über eine Million Bäume sorgen für natürliche CO2-Senkung
Pro Jahr werden schon jetzt rund 3.000 Tonnen CO2 durch den Flughafen-Wald gebunden. Mit den bis 2023 geplanten Neupflanzungen über 50 Hektar erhöht sich die jährliche CO2-Reduktion um 300 Tonnen auf dann insgesamt 3.300 Tonnen CO2 pro Jahr. Auf Basis der forstlichen Planung ist in 50 Jahren eine CO2-Senkungsleistung von etwa 5.000 Tonnen pro Jahr zu erwarten.

Kompensation: regionale Maßnahme und internationaler CO2-Zertifikate
In Deutschland gehören auch private Wälder zum nationalen CO2-Inventar. Unternehmen dürfen die CO2-senkende Wirkung ihres Waldes derzeit nicht für den Ausgleich ihres eigenen CO2-Footprints verwenden. Es besteht jedoch die Möglichkeit, durch den zusätzlichen Zukauf eines international anerkannten CO2-Zertifikats regionale Waldprojekte trotzdem zur Kompensation zu nutzen.

Auch der Hamburger Flughafen kann die CO2-Senkungsleistung seines Waldes bei seiner eigenen Footprint-Bilanz nicht gegenrechnen – auch wenn der Flughafen diese Reduktion durch sein Engagement wie Grundstückskauf, Anpflanzungen und Pflege erst ermöglicht. Deshalb nutzt Hamburg Airport die rechtlichen Möglichkeiten und verdoppelt diese Leistung nochmals mit dem Zukauf von internationalen Zertifikaten: Die Flughafen Hamburg GmbH erwirbt für jede im regionalen Wald bei Kaltenkirchen gespeicherte Tonne CO2 ein internationales CO2-Ausgleichszertifikat. Damit schafft Hamburg Airport sogar doppelt so viel Reduktion: im Klimawald vor Ort und durch Unterstützung eines internationalen Klimaschutzprojekts.

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