ADAC Test Rückhaltesysteme große Menschen
Großer und kleiner Dummy werden für den ADAC Crashversuch vorbereitet. Bild: © ADAC/Ralph Wagner

Wirkung von Airbag und Gurt bei großen und schweren Insassen

Im Jahr 2019 kamen in Deutschland bei Verkehrsunfällen mehr als 3.000 Menschen ums Leben, 1984 waren es noch 12.000. Einen wesentlichen Anteil an dieser positiven Entwicklung haben Rückhaltesysteme wie Gurt und Airbag. Dennoch stehen die Entwicklungsziele dieser Systeme häufig in der Kritik, weil der Standard-Dummy lediglich einen 77 kg schweren Mann repräsentiert. Ob sie bei allen Menschen gleich gut funktionieren können, wollte der ADAC herausfinden und hat hierfür erstmals vergleichbare Crashtests mit Dummys unterschiedlicher Größe und Gewicht durchgeführt. Unklar war bislang, wie gut die Rückhaltesysteme auf Menschen außerhalb von durchschnittlichen Normen wirken.
ADAC Crashtest Rückhaltesysteme
Groß, klein, dick, dünn - die Schutzwirkung von Gurten und Airbags je nach körperlicher Beschaffenheit im ADAC Test. Bild: © ADAC/Ralph Wagner

Anhand einer Analyse von Unfalldaten wurde zudem untersucht, ob Pkw-Insassen bei Frontalzusammenstößen aufgrund von Größe und Gewicht ein erhöhtes Verletzungsrisiko aufweisen. Die ADAC Unfallforschung zeigt, dass es bei den Unfallfolgen keine Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Insassen gibt. Allerdings kann das Alter eine Rolle spielen: Aufgrund abnehmender Knochendichte mit zunehmendem Alter, erleiden Menschen jenseits der 60 häufiger schwere Verletzungen. Besonders betroffen sind dabei Kopf, Brustkorb und der Bauchraum.

Basierend auf den Erkenntnissen der Unfalldatenauswertung wurden insgesamt zwölf Schlittenversuche durchgeführt, bei denen die verschiedenen Dummys von 48 bis 125 Kilogramm Gewicht und einer Körpergröße von 1,51 bis 1,91 Metern jeweils einmal auf dem Fahrer- und Beifahrersitz Platz nahmen. Dabei haben die ADAC Tester die Wirkung von herkömmlichen und von adaptiven Rückhaltesystemen untersucht und verglichen. Adaptive Rückhaltesysteme erkennen mithilfe modernster Sensortechnik die Unfallschwere der Kollision, sowie die Größe und das Gewicht der Insassen. So können unterschiedliche Insassen optimal bei jedem Unfall geschützt werden.

Im Test zeigte sich, dass adaptive Systeme die Belastung eines Unfalls auf den durchschnittlichen Mann, die kleine Frau und auch die ältere Dame reduzieren. Den großen und schweren Insassen konnten hingegen nur die konventionellen Gurte und Airbags ausreichend schützen. Laut ADAC könnten zusätzlich alternative Rückhaltesysteme wie ein Knieairbag oder eine mehrfache Gurtstraffung in dieser Personengruppe für eine Verbesserung der Insassensicherheit sorgen.

Der ADAC Test im Video:

Unsere letzten Reise News vom ADAC

ADAC testet Ladebedingungen für E-Autos an Autobahnen

Der ADAC hat deshalb erstmals die Ladebedingungen an den 15 längsten Autobahnen auf Infrastruktur und Komfort untersucht. Ergebnis: Von jeweils 25 Rastanlagen und Autohöfen sind über die Hälfte mangelhaft bis sehr mangelhaft, nur 13 erhalten das Urteil „gut“, keine ein „sehr gut“. Autohöfe schnitten dabei insgesamt besser ab als Rastanlagen.

Notbremsassistent beim Rückwärtsfahren vom ADAC gefordert

Viele Unfälle beim Rückwärtsfahren lassen sich durch moderne Technik verhindern, wie ein aktueller Systemvergleich des ADAC zeigt. Der Mobilitätsclub hat zehn verschiedene Fahrzeuge mit Notbremsassistenten (AEB) für das Rückwärtsfahren untersucht.

Ad-hoc-Laden oft deutlich teurer als mit Vertrag

Der ADAC hat in einer Stichprobe die Preise fürs Ad-hoc-Laden verglichen – und kann für das Laden an Autobahnen eklatante Preisunterschiede beziffern: Ad-hoc-Laden ohne Vertragsbindung ist beim gleichen Anbieter bis zu 62 Prozent teurer als in einer vertragsbasierten Variante ohne Grundgebühr.

Tanken abseits der Autobahnen deutlich günstiger

Tanken abseits der Autobahnen ist häufig deutlich günstiger. Die Preisunterschiede zu den Tankstellen an den Autobahnen werden immer größer, teilsweise bis zu 57 Cent pro Liter, wie derADAC in einer aktuellen Unteruchung festgestellt hat.

  • Letzte Beiträge

  • Categories

  • Anzeige
  • Teile diesen Beitrag:

    Facebook
    Twitter
    LinkedIn
    Email
    WhatsApp

    Kommentar verfassen

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    Weitere Magazinbeiträge vom ADAC

    In-Cabin Sensing Systeme Müdigkeit
    ADAC

    Unfallvermeidung durch Innenraumsensoren

    Übermüdung, Ablenkung oder ein gesundheitliches Problems sind nicht selten Ursache für schwere Verkehrsunfälle. Spezielle Innenraumsensoren können dazu beitragen, solche Gefahrensituationen zu erkennen und Unfälle zu vermeiden.

    Weiterlesen »

    Hier finden sie eine Übersicht mit sämtlichen Magazinbeiträgen vom ADAC.

    Nach oben scrollen