Vier malerische Dörfer in Türkiye wurden von UN Tourism in die Liste der „Best Tourism Villages 2025“ aufgenommen. Muğlas Akyaka, İzmirs Barbaros, Mardins Anıtlı und Antalyas Kale Üçağız wurden für ihre Harmonie mit der Natur, ihre tief verwurzelte Kultur und ihr Engagement für nachhaltigen Tourismus geehrt. Nach der Aufnahme von Sakaryas Taraklı, Nevşehirs Mustafapaşa, İzmirs Birgi und Şirince sowie Antalyas Ormana in den vergangenen Jahren gehört die Türkei mit nun neun Dörfern erneut zu den weltweit führenden Reisezielen für ländliche Tourismus-Erlebnisse.
Akyaka – Ein Küstenparadies des langsamen Lebens
Akyaka liegt nördlich von Marmaris in der Provinz Muğla. Das ruhige Dorf schmiegt sich zwischen grüne Berge und türkisfarbenes Wasser, umgeben von Pinien und Eukalyptusbäumen, während der Azmak-Fluss durch den Ort fließt. Diese natürliche Kulisse macht Akyaka ideal für Aktivitäten wie Windsurfen, Radfahren, Kitesurfen oder Wandern. Zugleich spiegelt Akyaka architektonische Traditionen wider, mit seinen Ula-Häusern, die von osmanischen und ägäischen Stilen beeinflusst sind. Besucher erleben hier das kulturelle Erbe der karischen Zivilisationen, frische Meeresküche und eine entschleunigte Lebensweise fernab vom Trubel. Akyaka ist zudem Mitglied des internationalen Cittaslow-Netzwerks und steht damit für nachhaltiges Leben.
Barbaros – Ein Dorf voller lokaler Erlebnisse und echter Gastfreundschaft
Das Dorf Barbaros liegt nahe İzmirs Urla, einem aufstrebenden gastronomischen Zentrum an der Ägäisküste. Es ist bekannt für seine Steinhäuser, die lokale Küche, die herzliche Bevölkerung, das traditionelle Handwerk und die gelebte Kultur. Besucher können durch die engen Gassen schlendern und in Häusern mit dem Schild „Çat Kapı“ (auf Deutsch: „Klopf an“) hausgemachte Spezialitäten probieren, die mit lokalem Olivenöl und Kräutern zubereitet werden. Nur wenige Kilometer entfernt beginnt die Urla-Weinroute mit jungen Winzern und MICHELIN-ausgezeichneten Restaurants. Im Frühjahr lädt das Oyuk-Festival (Vogelscheuchenfest) dazu ein, kunstvolle Vogelscheuchen in den Straßen zu bewundern.
Anıtlı – Ein multikulturelles Dorf mit Geschichte
Anıtlı liegt im Bezirk Midyat in der Provinz Mardin, wo seit Jahrhunderten syrische, muslimische, jesidische und christliche Gemeinschaften zusammenleben. Besonders sehenswert sind die alten Klöster, die bis heute aktive Zentren des Glaubens sind. Die Marienkirche mit ihren morgendlichen und abendlichen Gottesdiensten, besonderen Ritualen und Festen zu Weihnachten und Ostern zieht viele Besucher an. Auch die Klöster und Kirchen der Region Tur Abdin, die 2021 in die UNESCO-Vorschlagsliste aufgenommen wurden, lohnen einen Besuch. Gäste können außerdem das Midyat Kultur- und Kunstfestival erleben, traditionelle Speisen wie schwarze Kichererbsen, Mandelsüßigkeiten oder syrischen Wein genießen und an typischen Dorfarbeiten wie dem Schafe melken oder Obst ernten teilnehmen.
Kale Üçağız – Ein verborgenes Küstendorf mit lykischem Erbe
Kale Üçağız liegt im Bezirk Demre in der Provinz Antalya, im Herzen der Türkischen Riviera. Das auch als „Burgdorf“ bekannte Küstendorf liegt abseits der Hauptstraßen und bietet kristallklares Wasser und historische Spuren zugleich. Es ist ein wichtiger Ausgangspunkt des berühmten Fernwanderwegs Lykischer Weg. Von hier aus gelangen Besucher leicht zur Insel Kekova und zur versunkenen Stadt Simena. Bootstouren oder Kajakausflüge ermöglichen die Erkundung antiker Ruinen und versteckter Buchten. Die Geschichte des Dorfes reicht Jahrhunderte zurück und prägt bis heute das Dorfbild mit Olivenhainen, blühenden Bougainvilleen, Steinhäusern und einem kleinen Hafen voller Fischerboote – ein friedlicher Ort, der Geschichte und Natur vereint.
Mit ihren neuen Auszeichnungen zeigen die vier Dörfer eindrucksvoll, wie vielfältig und nachhaltig ländlicher Tourismus in Türkiye gestaltet ist.

