Ausreden Mautsünder Österreich 2023
Besser nicht ohne Vignette auf österreichischen Autobahnen unterwegs: Ausreden werden nicht genommen, die Ersatzmaut samt üppigem Aufschlag dagegen sehr wohl. Bild © ADAC SE

Ausreden-Hitparade der Mautsünder auf Österreichs Autobahnen 2023

Der Frühling kommt und mit den Ostertagen stehen verkehrsreiche Tage an auf den Autobahnen in den Süden. Die Reisebereitschaft der Deutschen ist groß. Das Verkehrsvolumen an den bedeutenden Transitachsen ebenso: Am nördlichen Ende der Tauerntunnel (A10) wurden im Jahr 2023 tagaus/tagein durchschnittlich knapp über 25.000 Kfz gezählt, auf der Inntalautobahn (A12) an der Anschlussstelle Kufstein-Süd, ab der die Missachtung der Vignettenpflicht sanktioniert wird, sogar über 43.500 täglich. Dabei werden Jahr für Jahr etwa eine Viertel Million Fahrzeuge ohne gültige Vignette erwischt, rund 30 Prozent davon stammen aus Deutschland.

Damit die Reiselust nicht durch unerwartete finanzielle Zusatzbelastungen getrübt wird, sollte man nicht vergessen, eine gültige Vignette zu besorgen – am besten bereits vor der Abfahrt. Wer ohne Vignette erwischt wird, braucht nicht lange nach Ausreden zu suchen. In Österreich entlocken die üblichen Entlastungsversuche den Kontrolleuren nicht mal mehr ein müdes Lächeln.

Hitparade 2023: Ausreden der Mautsünder

  • Hat gedacht, dass es bis zur ersten Ausfahrt vignettenfrei sei.
  • Hat nicht gewusst, wo man sich eine Vignette kaufen kann.
  • „Das Navi hat mich auf die Autobahn gelotst.“
  • „Ich bin hier noch nicht in Österreich!“
  • Es ist umständlich eine 10-Tages-Vignette von der Windschutzscheibe abzulösen.
  • „Habe ja eh die Sondermautstrecke bezahlt.“
  • „Ich habe mich bei der Eingabe ja nur um eine Ziffer geirrt.“ (Digitale Vignette)
  • „Es hat mir niemand gesagt, dass ich die Vignette aufkleben muss.“
  • „Habe nicht gewusst, dass man nach einem Windschutzscheibenbruch eine Ersatzvignette erhält.“
  • „Habe ein Wechselkennzeichen und kann daher eh jeweils nur ein Auto benützen.“
  • Hat nichts von der Vignettenpflicht in Österreich gewusst
  • „Das ist nicht mein Auto.“

Das Strafmaß ist durchaus üppig bemessen. Es wird eine Ersatzmaut in Höhe von 120 Euro für mehrspurige Fahrzeuge, für einspurige 65 Euro fällig. Wird die Ersatzmaut nicht bezahlt, wird Anzeige über die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde gestellt. Im Verwaltungsstrafverfahren kann der Strafrahmen dann bis zu 3000 Euro betragen.

Autofahrer sollten also unbedingt eine Vignette erwerben. Der Preis für die Pkw-Jahresvignette beträgt in diesem Jahr (2024) 96,40 Euro, für zwei Monate sind 28,90 Euro und für zehn Tage 11,50 Euro fällig. Die neu eingeführte 1-Tages-Vignette liegt bei 8,60 Euro. Sie ist bereits – wie diverse Streckenmaut-Tickets – im ADAC Mautportal erhältlich. Motorradfahrer bezahlen für die Jahresvignette 38,50 Euro, für die Zwei-Monats-Vignette 11,50 Euro und die 10-Tages-Vignette 4,60 Euro. Die neue Tagesvignette kostet fürs Motorrad 3,40 Euro.

Vorsicht ist bei unseriösen Online-Anbietern geboten: Sie rufen teilweise mehr als das Doppelte der offiziellen Preise auf. Das ADAC Mautportal bietet als lizensierter Partner der österreichischen Betreibergesellschaft ASFINAG Vignetten und Streckenmaut ohne zusätzliche Gebühren und mit sofortiger Gültigkeit an.

Ausnahmen von der Vignettenpflicht in Österreich

Auf folgenden Autobahnabschnitten in Österreich wird keine Maut verlangt. Diese Streckenabschnitte sind für Reisende aus Deutschland von besonderer Bedeutung:

  • Tirol: Inntalautobahn A12 (zwischen der Staatsgrenze bei Kufstein und der Anschlussstelle Kufstein-Süd)
  • Land Salzburg: Westautobahn A1 (zwischen der Staatsgrenze am Walserberg und der Anschlussstelle Salzburg-Nord)
  • Vorarlberg: Rheintal/Walgau-Autobahn A14 (zwischen der Staatsgrenze bei Hörbranz und der Anschlussstelle Hohenems)

Unabhängig von der Vignette ist auf bestimmten Streckenabschnitten in Österreich eine Sondermaut zu zahlen. Für die Brenner-, Tauern- und Pyhrn-Autobahn sowie Arlbergtunnel (Sperrung ab 15. April) und Karawankentunnel (Richtung Süden) gibt es im Vorverkauf digitale Tickets, mit denen die Mautstelle ohne anzuhalten passiert werden kann.

Wer die landschaftlich eindrucksvolle Alpenroute über die Felbertauern- oder die Großglockner Hochalpenstraße bevorzugt, bekommt ermäßigte Tickets im Vorverkauf beim ADAC. Bis Anfang Mai befindet sich die Großglockner Hochalpenstraße in der Wintersperre.

Sanierung des Arlbergtunnels in den Sommermonaten 2024

Vom 15. April bis 22. November 2024 wird der Arlbergtunnel saniert und ist für den Verkehr gesperrt. Ausweichrouten für die Zeit der Vollsperre (auf den Pass-Straßen teilweise Einschränkungen für Gespanne und Lkw):

– Arlbergpass Straße (B 197/ L 197) (Österreich)
– Fernpass (B 179) (Österreich)
– Strecke Rosenheim – München (Deutschland)
– Gotthard (Schweiz)
– San Bernardino (Schweiz)

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Schnellzahler erhalten Bußgeldrabatt in Spanien

Wer seinen Bußgeldbescheid schnell begleicht, wird in Spanien mit einem Rabatt belohnt. Statt der vollen Summe werden nur noch 50 Prozent der Buße fällig, wenn man innerhalb von 20 Tagen ab Zustellung des Bußgeldbescheids bzw. ab Ahndung vor Ort bezahlt.

Harte Strafen für Raser in Österreich

Ist man 20 km/h schneller unterwegs als erlaubt, droht ein Bußgeld von mindestens 30 Euro. Wer allerdings mit mehr als 50 km/h zu schnell erwischt wird muss mit bis zu 7500 Euro Bußgeld rechnen.

Abstimmung von Spurhaltesystemen nicht immer optimal

Verschiedene Tests der Spurhalteassistenten offenbaren aber auch die Schwächen des Systems. So kann es hin und wieder vorkommen, dass ein Auto fast in den Gegenverkehr gelenkt wird. Schuld daran sind die in manchen Fällen vergleichsweise hohen Lenkkräfte, mit denen das System arbeitet.

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