Alcatraz und Skyline San Francisco
So nah und doch so fern: von der ehemaligen Gefängnisinsel Alcatraz scheint die Skyline von San Francisco nicht weit entfernt zu sein. Bild: © John Fleck Photography

Gefängnisinsel Alcatraz

Vor San Francisco ragt ein etwa 500 Meter langer und bis zu 41 Meter hoher Felsen aus dem Meer – Alcatraz Island. 29 Jahre lang war es eine Hochsicherheits-Haftanstalt, in der berüchtigte Personen wie Al Capone und George „Machine Gun“ Kelly einsaßen. Am 21. März 1963 wurde Alcatraz als Gefängnis geschlossen. Zehn Jahre später, am 25. Oktober 1973, eröffnete die knapp neun Hektar große Insel in der Bucht von San Francisco dann als Nationalpark.

Die Geschichte der Insel Alcatraz

Im Jahr 1854 – es war die Zeit des kalifornischen Goldrausches – nahm man auf der felsigen Insel den ersten Leuchtturm an der Westküste der USA in Betrieb. Etwa fünf Jahr später baute das Militär ein Fort, in dem während des amerikanischen Bürgerkrieges Kriegsgefangene einquartiert waren.

Im Jahr 1934 wurde Alcatraz zum Bundesgefängnis umfunktioniert. Die ersten Gefangenen zogen am 11. August 1934 ein. Bis zur Schließung im Jahr 1963 waren hier mehr als 1.500 Häftlinge inhaftiert. Das Hochsicherheits-Gefängnis galt als besonders ausbruchsicher.

Die Gefängnismauern sind mit der Zeit durch das Salz des Pazifiks porös geworden. Die Betriebskosten stiegen immer weiter und die dauerhafte Instandhaltung wäre zu teuer gewesen. Daher ordnete Justizminister Robert F. Kennedy, jüngerer Bruder des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy, Anfang 1963 die Schließung des Gefängnisses an.

Alcatraz Island als Nationalpark: Ein Paradies für Ornithologen-Fans

Ein Ausflug auf die Insel ist nicht nur ein Besuch des ehemaligen Gefängnisses. Auf Alcatraz kommen auch Ornithologen-Fans auf ihre Kosten. Es ist wenig bekannt, dass die historische Insel in der Bucht von San Francisco eine bedeutende Brutkolonie für einige Arten von Seevögeln ist.

Schon vor der Ankunft auf Alcatraz wird der aufmerksame Besucher die große Anzahl von Möwen und Kormoranen bemerken, die in den Gewässern rund um die Insel aktiv sind. Auf der Insel angekommen, kann man den markanten Ruf der dominanten Westmöwe (Western Gull) nicht überhören. Auch der Nachtreiher (Black-Crowned Night-Heron), Schmuckreiher (Snowy Egret), Klippen-Austernfischer (Black Oystercatcher) sowie die Taubenteiste (Pigeon Guillemot) und Pinselscharbe (Brandt’s cormorant) sind auf Alcatraz Island zu beobachten. Die meisten Vögel nisten auf den steilen Klippen, andere in Sträuchern. Um die Vögel während der Brutzeit nicht zu stören, werden Teile der Insel von Februar bis September für die Öffentlichkeit gesperrt. Am einfachsten erkunden Besucher die Insel auf dem Agave Trail.

Alcatraz Vogelkolonie
Eine Vogelkolonie auf Alcatraz. Der Nationalpark Alcatraz Island ist ein Paradies für Ornithologen-Fans. Bild: © NPS Lidia D'Amico
The Rock (der Felsen) wie Alcatraz auch genannt wird, liegt nur 2,4 Kilometer vor der Küste der Stadt und ist eines der bekanntesten Wahrzeichen von San Francisco mit über einer Million Besuchern pro Jahr.

So kommen Besucher nach Alcatraz

Zwischen 8.40 und 15.50 Uhr (letzte Hinfahrt) pendeln in den Sommermonaten täglich 15 Fähren zwischen Pier 33 und der ehemaligen Gefängnisinsel. Die Überfahrt dauert nur eine Viertelstunde. Die letzte Fähre verlässt Alcatraz um 18.40 Uhr. Für die „Night Tours“ gelten gesonderte Abfahrtzeiten. 45,25 USD kostet eine „Day Tour“ nach Alcatraz – Hin- und Rückfahrt, Eintritt und Audiotour inklusive. Alcatraz-Touren sind in Spitzenzeiten oft ausverkauft, daher sollten Trips dorthin im Voraus gebucht werden.
Spannende Impressionen von der berüchtigten Gefängnisinsel Alcatraz mit Tipps für einen Besuch vermittelt ein Video von Aramis Merlin:

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