Das Augustiner-Chorherrenstift am Chiemsee befindet sich auf der Herreninsel, der größten Insel im Chiemsee in Bayern. Es wurde im Jahr 1127 gegründet und bestand bis zur Säkularisation im Jahr 1803. Das Stift war über Jahrhunderte ein religiöses, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum in der Region. Die Augustiner-Chorherren betrieben dort Seelsorge, verwalteten umfangreiche Ländereien und unterhielten eine bedeutende Bibliothek.
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Mehr InformationenDie Anlage ist in ihrer historischen Grundstruktur erhalten und besteht aus mehreren Gebäudeteilen, darunter das ehemalige Konventgebäude, ein Kreuzgang, Wirtschaftsgebäude und die Stiftskirche, die heute als katholische Pfarrkirche dient. Das Stift wurde nach der Auflösung teilweise für landwirtschaftliche Zwecke genutzt, später auch museal erschlossen.
Ein Teil der Anlage wurde im 19. Jahrhundert durch König Ludwig II. von Bayern umgestaltet, als er in unmittelbarer Nähe das Schloss Herrenchiemsee errichten ließ. Die historischen Räume des ehemaligen Chorherrenstifts wurden in diesem Zusammenhang restauriert und teilweise umgewidmet.
Heutzutage beherbergt es ein historisches Museum, das die Kloster- und Stiftsgeschichte sowie die Tage zur Vorbereitung der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1948 dokumentiert. Weitere Höhepunkte sind die Privaträume von König Ludwig II., der barocke Bibliothekssaal sowie die Gemäldeausstellungen im 2. Stock: die Galerie „Maler am Chiemsee“ sowie die Gemäldegalerie Julius Exter. Nebenan befinden sich die Kirche St. Maria mit einer wertvollen Kassettendecke aus dem 17. Jahrhundert sowie die Baurelikte der ehemaligen Stiftskirche St. Sixtus und St. Sebastian, auch Inseldom genannt, der im Rahmen einer Führung zu besichtigen ist.